Eine Kassiererin des Schweizer Kunstmuseums Fondation Beyeler soll jahrelang mit Tickets getrickst und einen Millionenbetrag veruntreut haben.
Seit Mittwoch (02.08.2023) steht eine 54-Jährige in Basel vor Gericht. Sie soll sich über einen Zeitraum von elf Jahren fast eine Million Franken in die eigene Tasche gesteckt haben. Das sind umgerechnet etwa eine Million Euro. Laut Schweizer Radio und Fernsehen entspricht das im Durchschnitt 240 Franken pro Arbeitstag der Angeklagten.
Falsche Stornierungen und Doppelbuchungen
Die Angeklagte soll verkaufte Tickets im Nachhinein als storniert angegeben oder doppelt verkauft haben. Besuchern sagte sie, die Eintrittskarte könne aufgund eines technischen Fehlers nicht ausgedruckt werden und schickte sie mit dem Kassenbon an die Kontrolle. Danach soll sie das echte Ticket ein zweites Mal verkauft haben. Zwei ehemaligen machten 2019 die Entdeckungen und belasten sie nun auch vor Gericht.
Seit 2008 arbeitet die Tatverdächtige als Angestellte eines Dienstleisters an der Kasse des Museums. Der Dienstleister habe die Unregelmäßigkeiten nach einem Anfangsverdacht bei einer internen Kontrolle entdeckt, wie das Museum mitteilte. Der entstandene Schaden sei erstattet worden. Die Frau selbst gab das gestohlene Geld für teure Kleider, Reisen und Autos.
»Wir haben die Ermittlungen der zuständigen Behörden stets vollumfänglich unterstützt«, heißt es in einer Pressemitteilung des Museums . »Jetzt ist es Sache des Gerichts, ein Urteil zu fällen und damit Klarheit zu schaffen.« Die Verhandlung soll drei Tage dauern.
Die Fondation Beyeler wenige Kilometer hinter der deutschen Grenze gehört mit Ausstellungen zu der Moderne und der zeitgenössischen Kunst zu den erfolgreichsten Museen der Schweiz.
(lp)