Wer beim Wintersport verunglückt oder sich beim Wandern verläuft, kann in Südbaden auch weiterhin rasch auf Hilfe hoffen.
Die Bergwacht im Schwarzwald bleibt auch über den anstehenden Winter weiterhin einsatzfähig. Das konnte die Landesspitze der zum größten Teil ehrenamtlichen Helfer kurz vor Weihnachten bekannt geben. baden.fm hatte berichtet: Noch im Sommer stand die Bergwacht in der Region vor einer drohenden finanziellen Katastrophe. Ohne weiteres Geld hätten sie für ihre Einsatzbereitschaft nicht länger überall garantieren können. Jetzt kam die lange ersehnte Abhilfe:
Innenminister sichert dauerhafte Unterstützung zu
Gemeinsam mit der Bergwacht Württemberg erhalten die Schwarzwälder Bergretter ab dem Jahr 2018 rund 600.000 Euro vom Land - und zwar dann jedes Jahr. Das hat Landesinnenminister Thomas Strobl ihnen nach langen Gesprächen in den letzten Wochen zugesichert. Von dem Geld sollen sich die Einsatzkräfte auch wieder neue Spezial-Fahrzeuge und Technik anschaffen können. Dafür war bis zuletzt kein Geld vorhanden, viele Ortsgruppen mussten mit ihren privaten Autos zu den teils abgelegenen Unglücksstellen im unwegsamen Gelände vordringen. Die persönliche Sicherheitsausrüstung wie Helme oder auch Seile mussten die Ehrenamtlichen bis zuletzt aus eigener Kasse zahlen.
Allein die Zusage vom Land wertet Bergwacht-Sprecher David Vaulont im baden.fm-Interview bereits als "großen Brocken". Gleichzeitig berichtet er davon, dass auch in der Bevölkerung die Spendenbereitschaft sehr zugenommen habe. Von großen Unternehmen, Vereinen und Privatpersonen hat die Bergwacht in ihrer angespannten Lage zuletzt große Unterstützung erhalten, in Form von Geld-, Ausrüstungs oder auch weiteren Fahrzeugspenden. Auch von der Landesregierung sind bereits drei zusätzliche Geländefahrzeuge als Sofortmaßnahme zugesichert worden. Diese sollen nun in den nächsten Wochen gekauft werden.
Weiterhin marode Wachstationen
Offen bleibt allerdings der schlechte Zustand vieler Rettungswachen in den Ski- und Wandergebieten. Diese waren teils so sehr in die Jahre gekommen, dass eine Versorgung von Patienten oder dauerhafte Stationierung von Bergrettern dort nicht mehr möglich war. Insgesamt bräuchte es schätzungsweise zwei bis drei Milionen Euro, um die Gebäude zu sanieren. Hier soll es allerdings weitere Gespräche mit der grün-schwarzen Landesregierung geben. Darauf hatte sich die Bergwacht mit Strobl noch geeinigt.