Alles hatte nach einer heißen Spur ausgesehen, jetzt geht die Suche nach dem Täter weiter:
Das Landeskriminalamt hat die fast 100 DNA-Proben ausgewertet, die Studenten der Uni Freiburg letzte Woche freiwillig nach dem Gewalttod ihrer 19-jährigen Kommilitonin Maria L. abgegeben hatten. Das Ergebnis: Es gab keine Übereinstimmung mit dem Material, das auf der Leiche oder dem herrenlosen Fahrrad an der Dreisam gefunden wurde. Damit fehlt den Ermittlern weiterhin jede Spur bei der Frage, wer die Studentin vor über einem Monat hinter dem Schwarzwaldstadion sexuell missbraucht und getötet hat.
Spürhunde hatten im Hörsaal eine Spur gewittert
Speziell geschulte Mantrailer-Spürhunde hatten letzten Freitag in einem Hörsaal der Freiburger Biochemie im Institutsviertel angeschlagen. Sie waren auf den Geruch vom Leichenfundort abgerichtet. Allerdings hatten die Ermittler von Vorneherein nicht ausschließen können, dass es sich um eine falsche Fährte handelt. Genauso gut könnten die Hunde den Geruch von Menschen gewittert haben, die vorher mit Maria Kontakt hatten, aber dennoch nichts mit ihrem brutalen Tod zu tun haben. Oder aber es hatte sich lediglich um Spuren der Studentin selbst gehandelt. Von allen Anwesenden waren in dem Hörsaal aber die Personalien aufgenommen worden. Fast alle der rund 100 männlichen Studenten haben einem freiwilligen DNA-Abgleich zugestimmt.
Partygäste als Zeugen gesucht - Befragung auf der Lernplattform der Uni
Nun geht die Ermittlungsarbeit der 40-köpfigen Sonderkommission also weiter. Seit heute sucht sie noch einmal gezielt nach allen Studenten und anderen Gästen, die am Abend vor der Bluttat bei der Semestereröffnungsparty "Big Medi Night" mitgefeiert hatten. Bei ihnen könnte es sich um wichtige Zeugen handeln, da die getötete 19-Jährige hier vorher zum letzten Mal lebend gesehen wurde. Mit Hilfe der Uni hat die Kripo jetzt eine webbasierte Abfrage im Universitäts-Netz und die Lernplattform dort eingerichtet, auf die alle Studenten der Uni mit ihren normalen Login-Daten zugreifen können. Die Befragung ist freiwillig - auf diese Art hoffen die Ermittler aber noch weitere Partybesucher ausfindig zu machen. Sie hat bereits über 200 von ihnen befragt.