Mit den sinkenden Temperaturen sieht man sie wieder öfters an den Fensterscheiben entlangkrabbeln oder durch die Wohnung fliegen:
Zur Zeit zieht es auch in Südbaden gerade wieder massenhaft Marienkäfer in die menschlichen Behausungen - teilweise in so großen Scharen, dass sie für die eigentlichen Bewohner schnell lästig werden können. Wie der Naturschutzbund NABU allerdings erklärt, ist das Verhalten der gepunkteten kleinen "Glücksbringer" ziemlich nachvollziehbar: Die Krabbler suchen in den Häusern einfach Schutz vor der anrückenden Kälte und damit ein geeignetes Winterquartier. Sie dringen über geöffnete und gekippte Fenster in die Wohnungen, aber auch durch Lüftungsschächte und andere Öffnungen. Nicht nur in den Spalten der Fensterrahmen, sondern auch hinter Kleiderschränken oder Gardinenleisten finden sie aus ihrer Sicht ideale Bedingungen dafür vor.
Exotische Arten bevorzugen menschliche Behausungen
Dass sich in den letzten Jahren gefühlt immer mehr Marienkäfer in die Wohnungen "verirren", hat hingegen einen Grund: Die heimischen Arten wie der deutsche Siebenpunkt-Marienkäfer werden seit einiger Zeit immer stärker durch exotische Artgenossen verdrängt. So hat der asiatische Harlekin-Marienkäfer nicht nur eine andere Färbung und viel mehr Punkte, sondern fährt noch viel stärker auf die meisten Menschenhäuser ab. Denn in seiner Heimat quartiert er sich bevorzugt in hellen und ockerfarbenen Steinspalten ein - die aus Käfersicht mit den meisten Häusern zum Verwechseln ähnlich sind. Wenn zwischendrin
Nützlinge und Glücksbringer behutsam rauswerfen
Doch egal, welche Unterart man ungewollt in seiner Wohnung über den Winter beheimatet: Gefährlich sind sie für den Menschen nicht. Als gekonnte Läuse- und Milbenjäger sind sie unter Pflanzenfreunden sogar als echte Nützlinge bekannt. Wer die Marienkäfer trotzdem nicht in seinen eigenen vier Wänden haben könnte, sollte darauf achten, sie beim Rauswerfen nicht zu fest zu drücken: Schnell sondern sie sonst ein stark färbendes Abwehr-Sekret ab, das für lästige Flecken sorgen kann. Tierfreunde können sich außerdem einen Trick merken, um die Insekten unverletzt einzusammeln: Eine Socke über den Staubsauger gestülpt bewirkt auch bei größeren Ansammlungen Wunder - im Anschluss einfach die Socke umstülpen und ins Freie setzen. Achtung außerdem bei vermeintlich toten Exemplaren: In der kalten Jahreszeit können die Marienkäfer schon Mal in eine Art Winterstarre verfallen - obwohl sie eigentlich noch am Leben sind.