Vor wenigen Jahren hatte man noch mit immer weniger Schülern gerechnet, heute sieht die Situation anders aus:
Die Landesregierung in Baden-Württemberg reagiert auf den gestiegenen Unterrichtsbedarf an den öffentlichen Schulen im Land und will zum neuen Schuljahr jetzt rund 6.600 neue Lehrer einstellen. Das sind so viele wie seit über vierzig Jahren nicht mehr - bereits letztes Jahr hatte es mit fast 5800 Neuanstellungen dabei schon einen Rekord gegeben.
Wieder mehr Schüler an den Schulen im Land
Insgesamt erwartet Grün-Schwarz statt immer kleinerer Klassen sogar einen leichten Schüleranstieg von rund 3.500 Kindern und Jugendlichen mehr als bisher. Hintergrund dieser Entwicklung ist unter anderem die stabile Geburtenrate im Land und die Flüchtlingskrise. Auch für Kinder aus Asylbewerberfamilien gilt in fast allen Bundesländern Deutschlands zwischen 6 und 16 Jahren die Schulpflicht, darunter auch in Baden-Württemberg.
Manche Stellen noch immer offen
Mit den zusätzlichen Lehrerstellen soll die Unterrichtsversorgung nun gesichert sein. Trotzdem konnten gerade an den Grundschulen weiterhin nicht alle offenen Stellen auch besetzt werden. Hier gibt es aus Sicht der Regierung inzwischen einfach zu wenige geeignete Bewerber, gerade für Schulen im ländlichen Raum. Hier möchte die Politik nun verstärkt auf befristete Verträge setzen oder bereits pensionierte Lehrer aus dem Ruhestand zurück in den Unterricht holen, um Engpässe im Bildungswesen zu verhindern. Dieser Schritt wird von mehreren Erziehungsverbänden bislang scharf kritisiert. Sie fordern eine weitsichtigere Bildungspolitik mit fairen Bedingungen auch für mögliche "Aushilfslehrer".