Italien, Erdbeben, Trümmer, © Massimo Percossi - dpa

Südbadische Helfer beteiligen sich am Rettungseinsatz nach Erdbeben in Italien

Am Mittwochnachmittag hatten die italienischen Behörden bereits mehr als 60 Tote unter den Trümmern entdeckt:

Nach dem schweren Erdbeben in der vergangenen Nacht in Mittelitalien läuft jetzt auch in Südbaden die Katastrophenhilfe an. Das Hilfswerk Caritas International mit Sitz in Freiburg ist bereits seit dem Morgen maßgeblich an der Koordination der einzelnen Hilfseinsätze im völlig zerstörten Katastrophengebiet beteiligt. Das bestätigte uns der zuständige Referent Gernot Krauß. Seine Organisation hat bereits einen Nothilfefonds von ersten 50.000 Euro bereitgestellt.

Einsatzkräfte konnten nur schwer ins Unglücksgebiet vordringen

Er steht seit dem Unglück mit seinen Kollegen der italienischen Caritas und den Rettungskräften vor Ort in ständigem Kontakt. Am wichtigsten ist es seiner Erfahrung nach, dass die Hilfe auch dort gezielt ankommt, wo sie benötigt wird. Obwohl Italien wie die meisten Europäischen Länder eigentlich über hervorragende Notfall-Pläne verfügt, ist gerade in dem betroffenen Gebiet die Infrastruktur sehr schlecht: Es handelt sich um eine recht zerklüftete Landschaft mit schmalen unausgebauten Straßen, was den schweren Fahrzeugen und Maschinen der Helfer die Arbeit erst einmal erschwert. Nun sind die Strecken aber auch noch zu großen Teilen zerstört oder von Trümmern blockiert. Stellenweise ist es schon herausfordernd genug, die wenigen noch vorhandenen Zufahrtswege für Krankentransporte und andere Noteinsätze frei zu halten.

So unterstützt die Freiburger Hilfsorganisation Caritas International die Rettungsarbeiten nach dem schweren Erdbeben in Italien

Gerade in den ersten Stunden und Tagen nach solch einer Katastrophe kommt es auf die Versorgung mit dem Notwendigsten an: Trinkwasser, Lebensmittel und Decken werden benötigt - sind im direkten Umfeld aber auch gut verfügbar, solange sie irgendwie zu den Menschen hintransportiert werden können. Aus diesem Grund ruft Krauß auch mögliche Unterstützer aus Südbaden eher zu Geld- anstatt zu Sachspenden auf: Waren und andere Hilfsgüter müssten erst aufwändig verpackt und dann mit großem logistischem Aufwand nach Italien transportiert werden - was vor allem Zeit koste und die Arbeit bei der Verteilung schwieriger mache. Geldspenden könnten den Rettern im Land daher am schnellsten und direktesten helfen. Caritas Interational hat hierfür in den kommenden Tagen ein Spendenkonto eingerichtet.

Spenden mit Stichwort "Erdbeben Italien" an:

  • Caritas international, Freiburg, Spendenkonto 202, Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe, BLZ 660 205 00
  • IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
  • BIC: BFSWDE33KRL 

Charity SMS:

  • SMS mit CARITAS an die 8 11 90 senden
  • (5 EUR zzgl. üblicher SMS-Gebühr, davon gehen direkt an Caritas international 4,83 EUR)

Dutzende Tote und über 150 Menschen noch immer vermisst

Das Erdbeben hatte eine Stärke von 6,2 auf der Richterskala. Die Erde hatte sich in der italienischen Provinz Perugia in etwa zehn Kilometern Tiefe unter der Stadt Norcia in Bewegung gesetzt. Am stärksten in die Region Latium rund 150 Kilometer von Rom entfernt betroffen. Ganze Ortschaften und Straßenstriche sind hier binnen Sekunden dem Erdboden gleichgemacht worden, Häuser waren eingestürzt, Straßen wurden gespalten. Noch immer könnten nach ersten Schätzungen der Behörden über 150 Menschen unter den Trümmern in der Bergregion liegen. Bis zum Mittwochnachmittag (Stand: 15:00Uhr) konnten die Einsatzkräfte 63 weitere nur noch tot bergen. In Italien kommt es immer wieder zu kleineren und größeren Erdbeben.