Er galt bis zuletzt als lebende Legende für gleich mehrere Generationen
Jetzt ist Classius Marcellus Clay Junior, den meisten besser bekannt als Box-Profi Muhammad Ali, im Alter von 74 Jahren in einer Klinik in Scottsdale bei Phoenix im US-Bundesstaat Arizona gestorben. Das haben unter anderem auch sein Sprecher Bob Gunnell und der Box-Promoter Bob Arum über den Kurznachrichtendienst Twitter bestätigt. Am Donnerstag war Ali demnach ins Krankenhaus gekommen, weil er nur noch schlecht Luft bekommen hatte. Ähnliche Beschwerden hatten sich vor wenigen Wochen noch als Harnwegsinfekt herausgestellt. Der mehrfache Schwergewichts-Boxweltmeister litt außerdem unter Parkinson.
Zu seinen genauen Todesumständen gibt es bislang noch keine Berichte. In der Nacht zum Samstag hatte seine Familie bereits geschrieben, dass das Ende naht. Seine Tochter Laila Ali, die eine der ersten Profi-Boxerinnen der US-Geschichte wurde, hatte dazu ein Foto ihres Vaters gepostet, das ihn mit seiner Enkelin Sydney zeigt.
Boxer und Kämpfer für Menschenrechte
Muhammad Ali, wie er sich nach seiner Konvertierung zum Islam im Jahr 1965 nannte, war nicht nur sportlich ein Vorbild für Millionen. In einer Zeit, in der die Rassentrennung noch immer fest in den Köpfen vieler Amerikaner verankert war, sorgte er durch seine Erfolge im Ring für Verständigung. Gleichzeitig kämpfte er aber auch politisch für die Menschenrechte der unterdrückten Afro-Amerikaner. Weil er sich als Pazifist außerdem weigerte, in den Vietnam-Krieg zu ziehen, musste er von der US-Regierung damals eine landesweite Sperre als Profiboxer hinnehmen.
Trotzdem konnte er sich nicht zuletzt dank seines immensen Medienrummels in der Öffentlichkeit halten. Muhammad Ali war der einzige Schwergewichtsboxer, der den Weltmeistertitel drei Mal im Laufe seiner Karriere gewinnen konnte. Er gilt dadurch, aber auch durch seine flinke und agile Technik als einer der bedeutendsten Sportler des 20. Jahrhunderts - einen solchen Titel hatte er auch vom Internationalen Olympischen Komitee im Jahr 1999 erhalten.
Zuletzt war Muhammad Ali als Träger der Olympischen Flagge bei den Olympischen Spielen 2012 in London groß in der Öffentlichkeit gestanden - soweit sein Gesundheitszustand das ihm erlaubte. Er hinterlässt nun seine dritte Frau Yolanda Williams, mit der er seit 1986 verheiratet war und insgesamt neun Kinder.