In Freiburg sind die Straßenbahnen der VAG seit dem Morgen weitestgehend still gestanden
Grund war ein Schaden an einer Oberleitung an einer ziemlich ungünstigen Stelle des Schienennetzes: Eine Combino-Bahn der Linie Eins hat sich mit ihrem Stromabnehmer auf dem Fahrzeugdach am Bertoldsbrunnen in dem Stromkabel verfangen und diese teilweise heruntergerissen. Weil die Bahn quer über der Kreuzung der Hauptverkehrsachse zum Stillstand kam, sind auch die Trams aller anderen Linien nicht durch gekommen. Arbeitern ist es unter Hochdruck gelungen, das liegengebliebene Fahrzeug von den Leitungen zu befreien. Dafür mussten sie den Bügel des Stromabnehmers mit schwerem Gerät zersägen. Eine zweite Bahn konnte die liegengebliebene Combino anschließend abschleppen, als gegen 10:30 Uhr der Strom wieder da war, sagte uns VAG-Sprecher Andreas Hildebrandt.
Bis dahin waren alle Straßenbahnen in Freiburg nach dem "Rosenmontags"-Prinzip gefahren. Endstationen waren in der Freiburger Innenstadt damit das Stadttheater, der Holzmarkt, die Schwabentorbrücke und das Siegesdenkmal. Dazwischen mussten Fahrgäste entweder auf Buslinien umsteigen oder zu Fuß zum nächsten Anschlusspunkt laufen. Probleme gab es allerdings auch auf den weiteren Strecken. Augenzeugen haben uns davon berichtet, dass sich die Bahnen am Technischen Rathaus gestaut haben. Es war demnach zu massiven Verspätungen auf allen Linien gekommen. Jetzt sind zwar wieder alle Freiburger Linien in Betrieb, es kann aber noch eine Weile dauern, bis die Fahrer den Fahrplan wieder einhalten können. Fahrgäste sollten am besten auf die nächsten Straßenbahn an den Haltestellen warten, rät die VAG. Diese fahren so weit es geht wieder im üblichen Takt, nur zu anderen Zeiten als auf dem Fahrplan.
In der Vergangenheit war es im VAG-Netz vor allen Dingen an den Stellen zu Problemen mit der Oberleitungen gekommen, wo zwei verschiedene Netzabschnitte aufeinander treffen. Dort verbindet ein technisches Bauteil die separaten Leitungsnetze, sodass Straßenbahnen darunter hindurch fahren können, beide Abschnitte aber vom Stromfluss getrennt bleiben. Diese Übergänge hatten sich als besonders empfindlich herausgestellt. Bei der jüngsten Panne am Bertoldsbrunnen scheint das aber nicht der Fall gewesen zu sein - was genau den Defekt ausgelöst hat, steht aber noch nicht fest.