Zehn Milliarden fürs Ländle
Mit einem Jahr Verspätung wurde gestern in Berlin der neue Bundesverkehrswegeplan veröffentlicht. Unter den vorgestellten Projekten, die bis 2030 umgesetzt werden könnten, sind auch einige aus Baden-Württemberg. Dem Ländle wurde mit zehn Milliarden Euro nicht nur ein ungewöhnlich hoher, sondern auch bundesweit der drittgrößte Betrag zugesprochen.
Straßenausbau und Stadttunnel rücken in greifbare Nähe
90 Prozent des Geldes solle in den Straßenbau fließen. Hierzulande könnte es schon bald für den langerwarteten Stadttunnelbau verwendet werden. Andere Projekte mit Chance auf Verwirklichung sind der Ausbau der A 98 zwischen Rheinfelden und Tiengen sowie die künftige Nutzung der B 462 als Talstadtumfahrung von Schramberg. Anwohner erhoffen sich eine große Verkehrsentlastung und eine gesteigerte Lebensqualität.
Schienenprojekte kommen zu kurz
Doch nicht alle sind mit dem Ergebnis zufrieden: Der Umwelt- und Naturschutzbund klagte, dass der der neue Entwurf keine Trendwende zu Gunsten des Klimaschutzes erkennen ließe, sondern mit seiner einseitigen Fixierung lediglich die Asphaltpolitik der letzten 30 Jahre fortsetze. Auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) kann sich nicht so recht über die bewilligten Gelder freuen. Die Schienenprojekte des Landes, darunter Brenz-, die Hochrhein- und Zollernbahn würden zu kurz kommen. Auch dies sei nicht im Sinne des Pariser Klimaabkommens.