Die Aktivisten hatten sich als Ministerium ausgegeben und behauptet, dass Bus- und Bahnfahren künftig kostenlos sei
Klimaaktivisten der Gruppe "NullFürImmer" haben sich zu einer bundesweiten Fake-Kampagne zu einem angeblichen Null-Euro-Ticket fürs Bus- und Bahnfahren bekannt. Mit ihren teils täuschend echten Plakaten, Flyern, vermeintlichen Regierungswebseiten und Social-Media-Profilen wollten sie nach eigener Aussage ein Zeichen für kostenlosen ÖPNV und für eine Klimaneutralität des Verkehrsektors in Deutschland setzen.
In einer schriftlichen Stellungnahme, die baden.fm vorliegt, begründet Mitorganisatorin Liliane S. die Aktion auch damit, dass beendete 9-Euro-Ticket gezeigt habe, dass es hierzulande auch eine breite Bereitschaft gebe, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen:
Wir dürfen nicht weiter zusehen, dass für kapitale Wirtschaftsinteressen der Planet weiter ausgebeutet wird und die Lebensgrundlage so vieler Menschen immer weiter zerstört wird. Wir brauchen klimagerechte und soziale Maßnahmen, wie es der kostenlose ÖPNV eine ist.
Kostenloses Bus- und Bahnfahren sehen die Umweltschützer dabei als unverzichtbaren Beitrag zur Klimaneutralität. Sie kritisieren, dass das Bundesverkehrsministerium stattdessen rund 30,8 Millionen Euro an Subventionen in mutmaßlich klimaschädliche Maßnahmen stecken würde.
Polizei hat erste Ermittlungen aufgenommen
Die Gruppierung hatte während der laufenden Beratungen der Ampel-Koalition zu möglichen Entlastungen der Bürger eine multimediale Öffentlichkeitskampagne gestartet. Dort hatten sie sich als Bundesverkehrsministerium ausgegeben und dabei auch verschiedenen Bundesministern Sätzen in den Mund gelegt, die sie so in diesem Zusammenhang in Wirklichkeit nie gesagt haben. Dass es sich dabei um Fälschungen handelte, war für viele Menschen auf den ersten Blick nur schwer zu erkennen.
Dadurch hatten viele Bürger geglaubt, die Bundesregierung hätte ein neues Null-Euro-Ticket beschlossen, mit dem jeder künftig Busse und Bahnen kostenlos nutzen könnte.
In Wirklichkeit handelt es sich dabei aber um Fake News. Nach verschiedenen Medienberichten ermittelt nun die Polizei gegen die Klimaaktivisten. Ob das echte Ministerium Anzeige gegen die Verantwortlichen der Kampagne erstattet hat, blieb dabei bis zuletzt offen.
(fw)