Vor allem die Rheintalbahnstrecke droht aus seiner Sicht zum Nadelöhr zu werden - auch wegen des Güterverkehrs
Landesverkehrsminister Winfried Hermann sieht den Bund in der Pflicht, das Netz für den Zugverkehr in Baden-Württemberg zügig auszubauen und fordert dafür zusätzliche finanzielle Unterstützung. Gerade für die zunehmende Zahl an Güterzügen bräuchte es dringend genügend Ausweichstrecken, sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag (25.08.2022) bei einem Vor-Ort-Termin an der Rheintalbahn bei Rastatt.
Die wichtige Verkehrsachse zwischen Karlsruhe und Basel ist aus seiner Sicht schon heute stark belastet und der Güterverkehr nehme hier noch einmal spürbar zu. Das habe wiederum Auswirkungen auf die Pünktlichkeit beim Personennahverkehr. Hermann findet deshalb, dass es daher im Interesse aller sein sollte, dass der Ausbau der Rheintalbahn und möglicher Ausweichrouten so schnell wie nur möglich vorankomme.
Tunnel-Havarie bei Rastatt habe Notwendigkeit von genügend Bahn-Kapazitäten klar aufgezeigt
Vor dem Hintergrund der geplanten Verlagerung von Gütertransporten auf die Schiene sei dieses Ziel noch einmal besonders wichtig. Der Minister verwies dabei auf das Havarie-Unglück auf der Bahnstrecke bei Rastatt vor fünf Jahren.
Als damals der im Bau befindliche Bahntunnel unter den bestehenden Gleisen absackte und die Strecke für sieben Wochen unterbrochen werden musste, habe das die Notwendigkeit von ausreichenden Kapazitäten im Schienennetz deutlich gemacht.
Um den Schaden zu begrenzen, mussten Arbeiter damals in höchster Not große Mengen Beeton auf einer Länge von 160 Metern in die Tunnelröhre pumpen, während dort noch eine millionenteure Tunnelbohrmaschine steckte. Inzwischen konnte die Deutsche Bahn mit ihren beauftragten Unternehmen das gigantische Tunnelprojekt in Rastatt weit voranbringen.
Die stark befahrene Rheintalbahnstrecke durch Baden ist europaweit eine der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen und spielt auch für die Wirtschaft im Dreiländereck eine immense Rolle.
(fw) / dpa