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Mysteriöser grüner Strahl wieder im Straßburger Münster zu sehen

Ab Donnerstag wird das geheimnisvolle Phänomen voraussichtlich wieder tausende Besucher ins Elsaß locken: Dann soll im Straßburger Münster nämlich wieder ein seltsamer grüner Strahl zu sehen sein, den das Sonnenlicht durch eines der Mosaikfenster wirft. Der Strahl ist vor allem deshalb so besonders, weil er durch das Glas genau auf die Kanzel der Kathedrale gebrochen wird und über dem Kopf einer Jesus-Figur dort einen perfekten Halbkreis beschreibt.

Bis heute ist nicht eindeutig geklärt, ob schon die Erbauer des Straßburger Münsters im Mittelalter mit ihren Glasfenstern den Strahl bewusst erzeugen konnten, beispielsweise um den Frühlings- und Herbstanfang anzuzeigen. Nur dann ist das umherwandernde Licht nämlich für wenige Tage zu sehen, also zwei Mal im Jahr. Innerhalb dieser Woche, in der der Strahl sichtbar ist, sind Tag und Nacht nahezug gleich lang. Eine andere Erklärung besagt, dass der Strahl als eine Art Hilfsmittel für das Stellen der astronomischen Uhr des Münsters zum Einsatz gekommen sein könnte.

 

Zum ersten Mal erwähnt wurde das Phänomen offenbar Ende des 18. Jahrhunderts. Natürlich ranken sich auch zahlreiche esoterische Theorien um den grünen Strahl, die von einem göttlichen Wunder bis hin zu Alien-Beweisen reichen. Den Berechnungen zufolge soll der Strahl jetzt noch bis zum Mittag des 23. Septembers im Straßburger Münster zu sehen sein - allerdings nur, wenn auch die Sonne durch das Fenster scheint.