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Milchbauern aus Südbaden und dem Elsaß protestieren gemeinsam

Rund 50 Milchbauern aus Südbaden haben am Freitagvormittag in Freiburg mit ihren Traktoren gegen die niedrigen Milchpreise protestiert. Unterstützt wurden sie von etwa genauso vielen Kollegen aus dem Elsaß. Mit ihren Maschinen waren sie von Breisach und dem Schwarzwald aus zu einer Kundgebung vor der Freiburger CDU-Zentrale gefahren. Dort forderten sie eine Nachfolgeregelung zur im April ausgelaufenen gesetzlichen Milchquote. Ihr Protest richtet sich ausdrücklich gegen die bisherige Haltung der Bundesregierung. Die Landwirte werfen Kanzlerin Merkel und Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt vor, die Probleme im Milchsektor auszusitzen und abzuwarten, bis viele Existenzen zerstört sind. Nach eigenen Angaben erhalten die Bauern für ihre Milch derzeit kaum mehr als 30 Cent pro Liter. Um die gestiegenen Kosten für Energie und Viehfutter abdecken zu können, müssten sie aber mindestens 46 Cent pro Liter Milch verdienen.

 

Wie Landwirte aus Südbaden und dem Elsaß gemeinsam für mehr Geld auf die Straße gehen

Rückendeckung erhalten sie dabei in Freiburg von den Bundestagsabgeordneten Kerstin Andreae (Grüne) und Matern von Marschall (CDU). Beide möchten sich im Bundestag dafür einsetzen, dass die Milch auch langfristig ein volles Standbein für die Landwirtschaft sein kann. Allerdings unterscheiden sich beide darin, wie sie den Milchviehhaltern unter die Arme greifen wollen. Während Grüne einen zusätzlichen Preishebel für sinnvoll halten, lehnt der Unions-Abgeordnete das ab. Er möchte die Bauern lieber über zusätzliche Investitionshilfen zurück auf die Beine bringen.

 

Eine gemeinsame Haltung wäre aus Sicht der Betroffenen allerdings gleich doppelt wünschenswert: Ende September treffen sich nämlich die Agrarminister und werden dort voraussichtlich auch über das Thema Milchpreis sprechen. Ein bundesweit einheitliche Position könnte dann auch in Brüssel den nötigen Druck ausüben, um einen fairen Milchpreis auch gesetzlich zu garantieren - so jedenfalls die Hoffnung des Bundesverbands der Deutschen Milchviehhalter bei der Kundgebung in Freiburg. Von dort aus ging es für die Teilnehmer übrigens direkt weiter in Richtung Schwarzwald. Die Station in Freiburg war nur ein Zwischenstopp auf einer bundesweiten Traktorenstaffelfahrt nach München, wo die Landwirte aus ganz Deutschland protestieren möchten.