Bis zum Herbst sollen die Verkehrsbetriebe auf eine mögliche Krankheitswelle bei den Bahnmitarbeitern vorbereitet sein
Wer auf die Bahn angewiesen ist, musste zuletzt auch in Teilen von Baden oft ganz schön Geduld mitbringen oder sich gleich nach Alternativen umsehen. Neben hitzebedingter Materialschäden und Einschränkungen bei der Infrastruktur haben in den letzten Monaten vor allem viele Krankheitsausfälle bei den Bahnmitarbeitern häufiger für verspätete oder gecancelte Zugverbindungen gesorgt. Wegen des laufenden 9-Euro-Tickets sind gleichzeitig deutlich mehr Fahrgäste unterwegs als sonst.
Dass es so nicht weitergehen kann ist klar, sagt nun Berthold Frieß, der als Ministerialdirektor im Verkehrsministerium mit für die Fahrpläne verantwortlich ist. Deswegen haben Deutsche Bahn, Ministerium und die einzelnen Verkehrsbetriebe im Land jetzt Maßnahmen erarbeitet, die ab dem Herbst das Reisen mit der Bahn wieder zuverlässiger und angenehmer machen sollen. Im Kern steht dabei zusätzliches Personal, das für mehr Stabilität im Betrieb sorgen soll.
Zum Herbst sollen die Verkehrsunternehmen ihre Mitarbeiter deutlich aufstocken, um dann auch auf eine mögliche starke Corona-Herbstwelle mit hohen Krankheitsständen vorbereitet zu sein. Bis dahin soll auf den Linien, wo es schon jetzt zu vielen krankheitsbedingten Ausfällen kommt, der Fahrplan gezielt für maximal zwei Wochen ausgedünnt werden. Dieser Schritt soll zumindest vorübergehend dafür sorgen, dass die Fahrten mit der Bahn wieder planbarer werden.
Auch Rheintalbahn oder Höllentalbahn sollen damit mehr Zugpersonal erhalten
Schon in Kürze soll entlang von besonders stark betroffenen Zugstrecken und gefragter touristischer Strecken ein neuer Fahrplan ausgehängt werden, der sich dann auch online im Netz finden lässt. Die Eisenbahnverkehrsunternehmen empfehlen Reisenden, sich dann möglichst vor Antritt ihrer Reise in der Fahrplanauskunft zu informieren. Gerade am Wochenende und auf stark frequentierten Routen bitten sie außerdem ihre Kunden darum, vorerst auf die Mitnahme von Fahrrädern zu verzichten.
Insgesamt hat die Deutsche Bahn sieben Zugstrecken im Südwesten ausfindig gemacht, bei denen die vielen Krankheitsausfälle regelmäßig für Probleme sorgen. Dazu gehören unter anderem auch Rheintalbahn und Hochrheinbahn, sowie die Schwarzwaldbahn zwischen Offenburg und Villingen.
Hinzu kommen acht weitere Verbindungen, die vor allem deshalb von den Maßnahmen profitieren sollen, weil dort während der Ferienzeit besonders viele Fahrgäste aktiv sind. Dabei sind unter anderem nach Angaben des Bahnkonzerns die Höllentalbahn, die Ortenau-S-Bahn, sowie erneut die Schwarzwaldbahn zu nennen.
(fw)