Mit steigenden Temperaturen wächst im Hochsommer andernfalls auch schnell die Unfallgefahr, so die Warnung
Damit das Auto bei Tagestemperaturen von über 35 Grad im Schatten aktuell nicht zur Hitzefalle wird, erinnert der ADAC Südbaden noch einmal an verschiedene Vorsichtsmaßnahmen jetzt im Hochsommer. Vor allem sollte allen Autofahrern klar sein, dass sich die Luft im Inneren des Fahrzeugs selbst innerhalb weniger Minuten bereits auf mehr als 60 Grad aufheizen kann.
Das kann für alle Insassen - egal ob Mensch oder Tier - schnell lebensbedrohlich werden. Deshalb sollte auch niemand Haustiere oder Kinder im geparkten Auto zurücklassen, nicht einmal für kurze Zeit und selbst dann nicht, wenn ein Fensterspalt geöffnet ist.
Doch auch sonst steigt mit zunehmender Hitze die Unfallgefahr, warnt der Leiter der Verkehrsabteilung beim ADAC Südbaden Andreas Müller. So werden die Fahrer bei hohen Temperaturen viel schneller müde und unkonzentriert. Um sicher ans Ziel zu kommen, verweist er auf fünf Punkte, die jeder bei seiner anstehenden Fahrt jetzt im Sommer beachten sollte.
1. Tipps beim Parken: Das Auto im Schatten parken kann wirklich einen deutlichen Unterschied ausmachen. Ein weiteres Aufheizen des Fahrzeuginneren lässt sich außerdem mit Sonnenschutzmatten auf der Windschutzscheibe verlangsamen. Damit Lederarmaturen oder Kindersitze nicht schmerzend heiß werden, empfiehlt es sich außerdem auch die mit einem hellen Tuch abzudecken. Keinen messbaren Unterschied macht hingegen am Ende die Lackfarbe des Autos. Entgegen der weitläufigen Meinung heizt ein weißes Auto fast genau so schnell auf wie ein schwarzes, so die Experten.
2. Vorher richtig lüften: Vor dem Einsteigen sollte im Sommer immer erst das Innere des Autos einmal gut durchgelüftet werden. Besonders schnell geht das mit geöffneten Fenstern und Schiebedach, wenn anschließend eine Fahrzeugtür mit etwas Schwung geöffnet und wieder geschlossen wird. Helfen kann auch, die Lüftung beim Losfahren für eine kurze Zeit auf die höchste Stufe zu stellen, bis die Temperaturen angenehmer sind. Wer kann, sollte außerdem die Mittagshitze meiden und entweder direkt morgens oder abends losfahren. Gerade wenn Kinder an Bord sind, können außerdem Pausen sinnvoll sein.
3: Klimaanlage richtig einstellen: Einfach die Klimaanlage "volle Pulle" an und so kalt wie möglich einstellen? Keine gute Idee, meint Müller. Laut ADAC sollte der Unterschied zwischen Innen- und Außentemperatur nicht mehr als sechs Grad betragen. Wer stärker runterkühlt und anschließend wieder aussteigen muss, riskiert Kreislaufprobleme. So angenehm der kühle Luftzug der Klimaanlage auf der Haut auch sein mag, wer sich direkt anpusten lässt, riskiert Erkältungen. Außerdem gibt es einen Trick, wie Autofahrer es ungewünschten Bakterien im Kühlsystem ihres Autos schwerer machen können. Dazu einfach die Klimaanlage schon ein paar Minuten vor dem Erreichen des Fahrtziels ausschalten und nur noch die Lüftung weiterlaufen lassen. So kann das angefallene Kondenswasser noch verdunsten und bietet keinen Nährboden für Keime.
4: Auf genügend Flüssigkeit achten: Eigentlich selbstverständlich, aber trotzdem besonders wichtig: Gerade bei längeren Autofahrten viel Trinken. Pro Tag sind für gesunde Erwachsene bis zu drei Liter Wasser, Saftschorle oder Tee sinnvoll. Eisgekühlte Getränke können aber schnell zu Magenproblemen führen und lassen den Körper noch weiter aufheizen, da er die kalte Flüssigkeit bei der Verdauung erst einmal versucht auf Temperatur zu bringen.
5: An Sonnenschutz denken: Die Frontscheibe eines Autos schützt die Insassen vorne in aller Regel zuverlässig vor UV-A- und UV-B-Strahlung der Sonne, allerdings lassen die meisten Seitenscheiben UV-A einfach durch. Das kann auf längeren Strecken zu einem Sonnenbrand führen, wenn sich Auto- und Beifahrer nicht vorher mit Sonnenschutz eincremen. Eine Alternative können hier auch spezielle Sonnenschutzfolien sein, mit der sich die Seitenfenster bekleben lassen. Die gibt es auch mit Infrarot-Schutz, sodass auch ein Teil der Hitze von Draußen über die Fenster abgewehrt wird.
Das alles ist in der Regel nicht neu und für viele Verkehrsteilnehmer eigentlich bereits eine Selbstverständlichkeit im Alltag auf Badens Straßen. Trotzdem betont der ADAC Südbaden, dass er als Verband nicht oft genug auf diese Punkte hinweisen kann, da sie im Ernstfall die Verkehrssicherheit in den heißen Sommermonaten deutlich erhöhen.
(fw)