Umgestürzte Bäume haben in der Nacht auf Montag zu einem Verkehrschaos auf der Rheintalstrecke der Deutschen Bahn gesorgt:
Weil herabgefallene Äste nach einem Unwetter bei Lahr am Sonntagabend die Oberleitungen entlang der Strecke schwer beschädigt hatten, ging für rund tausend Zugreisende in der Ortenau für viele Stunden nichts mehr. Die meisten von ihnen waren an den Bahnhöfen in Offenburg oder Lahr gestrandet, ein weiteres Vorankommen war für sie wegen der Streckensperrung so gut wie unmöglich. Nur in Richtung Orschweier konnte die Bahn so kurzfristig einen Ersatzverkehr mit Bussen organisieren.
Hunderte Bahnkunden stranden die Nacht über am Bahnhof
Die Suche nach Hotelzimmern und Taxis blieb gleichzeitig für die Zugpassagiere zu später Stunde weitestgehend erfolglos. Einige haben in Folge der Aufregung offenbar Kreislaufprobleme bekommen. Feuerwehr und Rotes Kreuz mussten ausrücken und sich um die vielen festgesessenen Menschen kümmern.
Die Deutsche Bahn hatte einen Hotel-Zug nach Offenburg fahren lassen, sodass niemand unter freiem Himmel schlafen musste. Viele Bahnkunden waren dennoch verärgert - vor allem die Informationspolitik der Verantwortlichen steht in der Kritik. Teilweise habe man stundenlang nicht gewusst, was überhaupt los sei, berichten Augenzeugen.
Auswirkungen am Montagmorgen kaum noch spürbar
Gegen Mitternacht hatten Techniker den Schaden dann repariert, heißt es von einem Pressesprecher der Deutschen Bahn in Stuttgart. Der Aufwand war dabei wohl immens: Die Experten mussten die Leitungen auf über 600 Metern Länge wieder betriebsbereit machen.
Allerdings wurde die Rheintalstrecke nur eine Stunde später erneut vom Netz genommen. Grund waren diesmal angekündigte Brückenarbeiten bei Riegel. Am Montagmorgen hat sich die Situation dann wieder weitestgehend entspannt. Im Berufsverkehr mussten Pendler und Reisende aber trotzdem mit vereinzelten Verspätungen rechnen.
(fw)