Das alte Sofa passt nicht mehr zu den anderen neuen Möbeln in der Wohnung oder nach dem Kleiderschrankausmisten ist gleich ein ganzer Haufen Oberteile übrig
Immer häufiger wollen die Besitzer in Südbaden ihre aussortierten Gebrauchsgegenstände nicht mehr einfach auf den Müll werfen, sondern stellen sie mit einem entsprechenden Hinweisschild "zu verschenken" auf die Straße. Die Hoffnung, dass andere noch eine Freude damit haben könnten und so auch die Umwelt geschont wird, ist bei ihnen groß.
Doch dazu gesellen sich auch immer schwarze Schafe, die auf diese Art scheinbar leicht ihren Abfall loswerden möchten, ohne extra dafür eine Sperrmüllsammlung anmelden oder auf dem Recyclinghof Gebühren zahlen zu müssen.
Bekanntes Problem: Müll zieht weiteren Müll an
Was mit den kostenlosen Gegenständen passiert, wenn sie doch niemand haben möchte, darüber kann es großen Streit geben. Denn häufig gesellt sich quasi über Nacht zum abgestellten Kühlschrank dann noch eine Schrankwand oder ein ganzer Umzugskarton voller Krimskrams hinzu.
Aus dem kleinen Angebot wird ein wachsender Müllberg am Straßenrand, für den sich niemand mehr verantwortlich fühlt. Und auch viele Landkreise, Städte und Gemeinden in Südbaden sehen darin mittlerweile ein Problem.
Im Interview mit baden.fm appelliert der Geschäftsführer der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF) Michael Broglin an die Bequemlichkeit der Leute. In den letzten zwei Jahren habe diese Art von illegaler Abfallablagerung stark zugenommen, so Broglin. Viele der besitzerlosen Gegenstände seien zudem durch Vandalismus und Regen nur noch bedingt bis gar nicht mehr brauchbar.
Egal ob Bett oder Box: alles gilt als illegale Müllentsorgung
In Freiburg ist es eigentlich nur erlaubt, etwas nicht mehr Benötigtes auf dem Gehweg abzustellen, wenn dafür bereits eine Abholung organisiert wurde, heißt es aus dem Rathaus. Je nach Ausmaß ist das ein bis zwei Mal pro Jahr für Bürger der Stadt kostenlos möglich. Wer keinen Sperrmüll anmeldet, begeht hingegen eine "nicht-berechtigte Sondernutzung des öffentlichen Raums". Das kann Bußgelder zur Folge haben, die bei 50 Euro losgehen, aber je nach Größe und Art des Verstoßes noch viel höher liegen können.
Tauschbörsen als legale Alternative
Für das Abklappern der umliegenden Straßen gibt es schon eine passende Alternative: Wer auf der Suche nach Gebrauchtem ist, für den könnte sich ein Blick auf die Onlinetausch- und Verschenkbörsen der Region lohnen.
Bei den Abfallwirtschaften des Ortenaukreises sowie der Landkreise Waldshut, Lörrach und Breisgau-Hochschwarzwald und in Freiburg kann jede/r sowohl Inserate einsehen als auch selbst welche aufgeben. Der Landkreis Emmendingen bietet online keine eigene Verschenkbörse an.
Wer trotzdem seine Sachen weitergeben will oder selbst seinen Hausstand erweitern möchte, findet vielleicht auf der bundesweiten Website Free Your Stuff das Passende oder weicht einfach auf die Anbieter der umliegenden Landkreise aus.
Und soll es nur mal wieder ein neuer Schmöker zum Lesen sein, dann lohnt es sich, nach „Bücherzellen“ – umfunktionierten Telefonzellen - in Südbaden Ausschau zu halten.
(fw/jk)
Jetzt ist Ihre Meinung gefragt. Welcher Teil überwiegt aus Ihrer Sicht beim Abstellen von "Zu-Verschenken"-Kisten am Straßenrand?
- Ich finde, das ist einfach nur eine Ausrede, um seinen Müll loszuwerden.
- Meiner Meinung nach verhindert das unnötigen Abfall und man kann Menschen noch eine Freude machen.
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