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Zahl der Abschiebungen im Südwesten wieder gestiegen

Größter Teil der Betroffenen stammt aus Gambia - große regionale Unterschiede bundesweit

Die Zahl der Abschiebungen im Südwesten ist im vergangenen Jahr wieder leicht gestiegen. Insgesamt wurden 1.650 Menschen aus Baden-Württemberg abgeschoben. Das geht aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken im Bundestag hervor. Wegen der Corona-Pandemie waren die Zahlen in den Jahren 2020 und 2021 stark gesunken - auf 1.383 beziehungsweise 1.320 Menschen. 1.021 ausreisepflichtige Menschen verließen das Land im vergangenen Jahr freiwillig.

Fast 39.400 Menschen in Baden-Württemberg waren zudem zum Stichtag am 31. Dezember 2022 ausreisepflichtig. Mehr als jeder Zehnte stammt aus Gambia (12,2 Prozent), 4.526 der Ausreisepflichtigen mit abgelehntem Asylantrag kamen aus Nigeria (11,5 Prozent). Es folgen der Irak (11,2 Prozent), Afghanistan (7,3 Prozent) und die Türkei (4,6 Prozent).

Regionale Unterschiede bei Herkunft der meisten ausreisepflichtiger Menschen

Damit unterscheidet sich die Lage von jener in anderen Bundesländern: In Berlin beispielsweise stammen knapp 18 Prozent der ausgewiesenen Menschen aus Moldau, bei fast jedem zehnten Ausreisepflichtigen dort ist das Herkunftsland unbekannt. In Bayern stammten die meisten Ausreisepflichtigen 2022 aus dem Irak.

"Die Zunahme von Abschiebungen aus Baden-Württemberg ist ein wichtiges und richtiges Signal. Das Asylsystem basiert auf dem Grundgedanken, dass bleiben kann, wer schutzbedürftig ist, das Land aber verlassen muss, wer keinen Schutzgrund hat", sagt Landesmigrationsministerin Marion Gentges. Natürlich werde niemand abgeschoben, wenn ein individuelles Abschiebungsverbot vorliege, betonte Gentges. "Eine reine, meist wirtschaftliche Perspektivlosigkeit in anderen Ländern ist für sich genommen aber kein Asylgrund."

(dpa/br)