Dem EHC Freiburg reicht am Freitag ein Sonntagsschuss und ein Empty-Net-Goal zum 2:0 im Tigerkäfig
Zweiter Sieg im dritten Spiel für die ztlga-Puckjäger des EHC Freiburg. Im Gastspiel bei den Bayreuth Tigers bekommen die 1634 Zuschauer nur im ersten Durchgang schmackhafte Eishockeykost serviert. Ein kurioser Treffer des Freiburgers Jozef Balej bringt die Wölfe in Front. Die Gastgeber finden hingegen kein Mittel gegen den klasse aufgelegten Ben Meisner im EHC-Tor. Am Sonntag folgt das Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen - aufgrund des Famileintages schon um 17 Uhr.
Eine Kullerscheibe zum 1:0
Kurz vor Ende des ersten Drittels: Zweikampf in der neutralen Zone. Im Gedränge fliegt die Scheibe hoch unter die Hallendecke. Kein Verteidiger scheint recht zu wissen, wo sich das Spielgerät befindet - doch der Freiburger Jozef Balej weiß es. Er kämpft sich mit einer Drehung an die blaue Linie durch und schießt. Nicht fest. Nicht platziert. Im Sinn hatte er wohl, ein Bully im Bayreuther Drittel herauszuholen. Jedoch bekommt der Puck bei seinem Abschluss einen gänzlich unnatürlichen Drall, kullert unkontrolliert übers Eis - und hinter dem verdutzen Bayreuther Goalie Brett Jaeger ins Netz. 1:0 für die Wölfe.
Zwei Underdogs trumpfen groß auf
Es war die kurioseste Szene des Spiels - und gleichzeitig die entscheidende: Kaum einer hätte vor dem Eröffnungsbully wohl gedacht, dass das Aufeinandertreffen der beiden EHCs - nämlich jenem aus der Wagnerstadt und jenem aus dem Breisgau - durch eine derart slapstickartige Szene entschieden würde. Beide Teams waren überraschend gut in die Saison gestartet. Die Freiburger, weil sie am zweiten Spieltag den amtierenden Meister aus Ravensburg nicht nur besiegten, sondern regelrecht auflaufen ließen. Die Tigers, weil sie nach zwei Spielen und fünf Punkten von der Tabellenspitze grüßten - und auch im dritten Spiel eine weiße Weste in Unterzahl wahren konnten.
Nur im ersten Drittel gab es attraktives Eishockey zu sehen
Schnelles und attraktives Eishockey boten beide Teams in den ersten 20 Minuten, mit mehreren guten Torchancen auf beiden Seiten und leichten Vorteilen zu Gunsten der Hausherren. Bis auf Jaegers kuriosen Fehlgriff zeigten beide Torhüter eine Klasseleistung.
Ab dem zweiten Drittel ließ die Qualität hingegen zunehmend nach. Fehlpässe und Ungenauigkeiten häuften sich. Noch immer waren die Gastgeber feldüberlegen. Die Freiburger, die nun auf Konter setzten, verbuchten indes die zwingenste Chance durch Luke Pither, der beim Alleingang jedoch an Jaeger scheiterte (37. Minute). Je länger das Spiel andauerte, umso verzweifelter rannte der Tabellenführer an - und umso konsequenter verteidigten die Wölfe, die selbst kaum noch offensive Akzente setzten.
Empty-Net-Goal 13 Sekunden vor Schluss
So brauchte es ein Empty-Net-Goal durch EHC-Importspieler Cam Spiro, der 13 Sekunden vor der Schlusssirene von der eigenen Grundlinie ins leere Bayreuther Tor traf, um die Partie endgültig zu entscheiden. Es war ein hart erarbeiteter, schlussendlich aber nicht unverdienter Erfolg der Breisgauer.
Eine taktisch gute und disziplinierte Leistung"
EHC-Trainer Peter Russell hob besonders die Leistung seines Keepers hervor. Seinen Mannen attestierte er eine taktisch gute und disziplinierte Leistung, zeigte sich aber auch von den Bayreuthern beeindruckt.
Am Sonntag empfangen die Wölfe ab 17 Uhr die Dresdner Eislöwen zum zweiten Heimspiel der noch jungen DEL-2-Saison.
(br)