Winfried Kretschmann, Grüne, Ministerpräsident, Landtagswahl, Stimmabgabe, Wahllokal, Mundschutz, © Marijan Murat - dpa

Winfried Kretschmann und die Grünen regieren weiter

Historischer Stimmenverlust für die Christdemokraten

Auf ein Neues: Die Ära Winfried Kretschmann geht in Baden-Württemberg in die dritte Runde. Mit einem bundesweiten Rekordergebnis haben der Ministerpräsident und seine Grünen die Landtagswahl im Südwesten für sich entschieden. Die CDU hingegen erlebte eine historische Wahlschlappe in ihrer einstigen Hochburg.

Den Koalitionspartner können die Grünen - mit 32,6 Prozent der Stimmen klarer Wahlsieger - nun frei wählen. Möglich wäre eine Zusammenarbeit mit dem bisherigen Regierungspartner, der CDU (24,1 Prozent), die ihr schlechtestes Ergebnis in der Geschichte Baden-Württembergs einfuhr. Jedoch könnten die Grünen auch gemeinsam mit der SPD (11 Prozent) und der FDP (10,5 Prozent) eine sogenannte Ampelkoalition bilden. Auch die SPD befindet sich in einem historischen Tief, während die Liberalen dazugewonnen haben. Ebenfalls im Landtag sitzt die AfD, die mit 9,7 Prozent der Stimmen den stärksten Verlust verzeichnet (minus 5,4 Prozent).

Linke nicht im Landtag - Grün-Rot ist nicht möglich

Die 154 Sitze im Stuttgarter Landtag verteilen sich damit wie folgt: Die Grünen kommen auf 58 Sitze, die CDU auf 42, die SPD schafft 19, die FDP 18 und die AfD 17. Grün-Rot, die von den Grünen präferierte Koalition, käme auf 77 Mandate - die Mehrheit liegt aber bei 78. Folglich wäre es nötig, wollten die Grünen mit der SPD koalieren, die FDP mit ins Boot zu holen.

In Freiburg setzte sich - erwartungsgemäß - die Grüne Partei noch deutlicher durch, als im Landesschnitt.

© Stadt Freiburg

Kretschmann sagte, Baden-Württemberg brauche eine "verlässliche und stabile Regierung". Dies lässt schon erahnen, dass der Landesvater mit einer Fortsetzung der grün-schwarzen Regierungskoalition liebäugelt. Gleichzeitig versprach der 73-Jährige, ernsthafte Sondierungsgespräche zu führen - am Mittwoch (17.03.2021) mit der CDU und Freitag (19.03.2021) separat mit SPD und FDP.

Die CDU-Spitzenkandidatin und amtierende Kultusministerin Susanne Eisenmann steht vor dem politischen Aus. Es sei ein "enttäuschendes und desaströses Wahlergebnis", sagte die 56-Jährige und übernahm die politische Verantwortung für das Wahlergebnis. "Natürlich übernehme ich die Verantwortung." Sie strebe keine führende Rolle in der Partei an. Stärkster Mann der Christdemokraten sit nun der baden-württembergische Innenminister Thomas Strobl.

(dpa/br)