Fortnite, Gamer, Spieler, Videospiel, Headset, Computer, Bildschirm, © Pixabay (Symbolbild)

Wie Eltern am besten darauf achten sollten, was Ihre Kinder im Netz machen

Nach dem Fall der getöteten 14-jährigen Ayleen aus Gottenheim geben Medienexperten Familien wichtige Ratschläge

Hektisches rumdrücken auf dem Controller der Spielkonsole oder des Computers und dazu eine lautstarke Kommunikation mithilfe eines Headsets. Eine Szene, die so täglich in Millionen Haushalten weltweit stattfindet, wie zum Beispiel beim Online-Multiplayer-Spiel Fortnite. Dieses wird täglich von Millionen Spielern gespielt.

Bei den so genannten „Battle-Royal“-Spielen wie Fortnite treten die Spieler in Teams oder einzeln auf einem virtuellen Gelände gegeneinander an. Ziel ist es, mit Hilfe von verteilten Ausrüstungsgegenständen am längsten im Spiel zu bleiben und die anderen Mitspieler nach und nach auszuschalten.

Üblicherweise sprechen viele Spieler dabei ihre Taktiken und Vorgehensweisen über Livechats oder Audio-Kanäle untereinander ab. Unter vielen Spielern bilden sich dabei Communities, die sich auch in anderen sozialen Netzwerken oder Onlineplattformen wie Discord austauschen.

Darunter sind auch viele Kinder und Jugendliche, die dort in Kontakt mit Menschen aus aller Welt kommen. Was nach Spaß klingt, kann im Einzelfall aber auch schnell gefährlich werden.

Irene Schulz von der Initiative Schau hin gibt Ratschläge an Eltern zum Onlineverhalten von Kindern und Jugendlichen

Wie gefährlich eine solche Onlinebekanntschaft im Extremfall sein kann, zeigt der Fall der 14-jährigen Ayleen aus Gottenheim. Bei ihrem Todesfall geht die Polizei davon aus, dass der Kontakt zwischen der Teenagerin und dem Tatverdächtigen unter anderem über Fortnite zustande kam. Irene Schulz von der Kampagne „Schau Hin!“ rät deshalb zu:

Obacht bei Bekanntschaften aus dem Netz, jeder kann sich da eine andere Identität geben und deshalb ist es wichtig Kinder immer bei ihren ersten Schritten in der Onlinewelt zu begleiten.

Dabei könnte es für viele Eltern eine Herausforderung sein, ein gutes Verhältnis zwischen Kontrolle und Eigenverantwortung zu finden. Schulz betont dabei, wenn:

Kinder und Jugendliche viel online sind und vielleicht auch Onlinebekanntschaften haben, dass man dann signalisiert gesprächsbereit zu sein. Dass man schaut, was beschäftigt meine Kinder und dass man sagt, wenn dir was komisch vorkommt oder wenn du dich mit jemandem triffst, den wir nicht kennen, dann sag uns aber trotzdem Bescheid.

Ein besseres Verständnis und Interesse an Medieninhalten, mit denen sich Kinder und Jugendliche beschäftigen, ist aus mehreren Gründen essenziell. Einerseits weil somit deutlich wird, welchen Herausforderungen man im Netz gegenüberstehen kann, andererseits kann dadurch eine Gesprächsbasis gelegt werden, die das gegenseitige Vertrauensverhältnis stärkt. Vielleicht sogar bei einer gemeinsamen Runde Fortnite.

(mk)