Laub- und Nadelbäumen geht es schlecht - 80 Prozent der Bäume im Land betroffen
Nur noch jeder fünfte Baum in Baden-Württemberg ist gesund. Dies geht aus dem neuen Waldzustandsbericht 2019 hervor, den das Landesforstministerium am Montag im Rahmen der jährlichen Bestandsaufnahme vorgestellt hat. Der Nadel- und Blattverlust ist demnach der höchste seit Beginnd er Aufzeichnungen im Jahr 1985. Gründe für die Schäden sind die Trockenheit in den Sommermonaten und der Borkenkäfer.
43 Prozent der Waldfläche deutlich geschädigt
Die Schäden beträfen inzwischen alle Regionen und Baumarten des Landes, heißt es aus dem Forstministerium. Insgesamt seien 43 Prozent der Waldfläche deutlich geschädigt - der zweithöchste Wert seit Beginn der Aufzeichnungen. Landesforstminister Peter Hauk erklärte am Montag: "Der Waldzustandsbericht 2019 zeigt deutlich, dass der Klimawandel bereits in den Wäldern angekommen ist."
Auch die Buche leidet unter dem Klima
Hitzerekorde und extreme Trockenheit in zwei aufenanderfolgenden Jahren machen den Bäumen zu schaffen und begünstigen die Vermehrung des Borkenkäfers, der ohnehin geschwächte Nadelbäume befällt und weiter schädigt. Auch der Zustand der Buchen bereite inzwischen große Sorgen, so Minister Hauk: "Wir haben auf diese Baumart eigentlich im Klimawandel gesetzt und wurden jetzt eines Besseren belehrt." Es gelte weiterhin, vom Borkenkäfer befallene Baumstämme zu entfernen, um eine weitere Ausbreitung einzudämmen. Danach müsse wieder bewaldet werden. Das Land will die Verwertung von betroffenen Hölzern im Land künftig optimieren.
Anfang September hatte der Forstminister einen Notfallplan zur Waldrettung veröffentlicht. Er beinhaltet zusätzliche Hilfen für Waldbesitzer und die Erforschung klimarelevanter Waldaspekte.
(br)