Auslöser für die Befürchtung sind genehmigte Ausbaupläne beim stark frequentierten Flughafen Zürich
Weil der Flughafen Zürich ausgebaut wird, berfürchten Politiker auf der deutschen Seite des Rheins mehr Fluglärm am Himmel über Südbaden. Die SPD-Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr Sutter aus dem Wahlkreis Waldshut warnt in dem Zusammenhang vor einer Auslagerung des Problems auf der schweizerischen Seite ins Grenzgebiet und nennt die Entwicklung "nicht akzeptabel".
Hintergrund ist, dass der Regierungsrat in Zürich den Ausbauplänen des Flughafens grünes Licht erteilt hat und das Projekt damit eine weitere Hürde genommen hat. Für umgerechnet rund 228 Millionen Euro soll die Ost-West-Piste 28 auf eine Länge von 2900 Metern und die kreuzende Piste 32 auf insgesamt 3580 Meter verlängert werden.
Darüber hinaus sollen die Flieger dann viel weiter nördlich abheben. Das soll dafür sorgen, dass sich dort im dichten Flugbetrieb keine Flugzeuge mehr begegnen sollen. Auslöser war ein Beinahe-Zusammenstoß zweier startender Maschinen Mitte März 2011.
Schweiz möchte Fluglärm in weniger dicht besiedelte Regionen verlagern
Von den neuen Kapazitäten durch den Umbau verspricht sich der Flughafenbetreiber auch die siebenstündige Nachtflugsperre in der Schweiz konsequenter umsetzen zu können. Genau daran hat Schwarzelühr-Sutter aber Zweifel:
Der Klimawandel zwingt uns eigentlich zum Umdenken im Luftverkehr, aber niemand garantiert, dass wir am Ende des Tages unter dem Limit bleiben. Und dann sind neuen Ausnahmen wieder Tür und Tor geöffnet.
Sie bezeichnet die Ausbaupläne als ein Plan, von der nur die Schweizer Seite profitiert. Aus ihrer Sicht wird Zürich damit vom Lärm entlastet und die nördlich des Flughafens gelegene Grenzregion erhalte dafür eine zusätzliche Belastung.
Die Züricher Regierung hatte sich eine Verbesserung ihrer Situation beim Einhalten der Lärmgrenzwerte versprochen, weil die Start- und Landerouten der Flieger künftig über weniger dicht besiedelte Gebiete verlagert werden.
(fw)