Volksbank Freiburg, © baden.fm

Volksbank Freiburg schließt Filialen im gesamten Geschäftsgebiet

Dafür erweitert die Bank ihre digitalen Angebote und das Telefon-Banking

Insgesamt berichtet die Volksbank Freiburg von einem guten Geschäftsjahr 2017, das Betriebsergebnis ist in etwa auf dem Vorjahresniveau. Dennoch herrscht permanenter Kostendruck, es müssen weiter Stellen abgebaut werden und das Verhalten der Kunden hat sich stark verändert. Vor diesem Hintergrund wird die Volksbank Freiburg weniger gut besuchte Filialen im gesamten Geschäftsgebiet schließen.

Immer mehr Menschen nutzen Online Banking, um ihre Bankgeschäfte von zuhause oder unterwegs zu erledigen

Das Kundenverhalten hat sich in den letzten zwei Jahren massiv verändert, heißt es bei der Pressekonferenz am Donnerstag (15.02.2018) in Freiburg. Nur noch ein Mal im Jahr kommt der Durchschnittskunde demnach zu einem Beratungsgespräch in eine Volksbank-Filiale. Zum Geldabheben besuchen die Kunden die Bank zwar öfters, aber auch im Bereich Service (Ein- und Auszahlungen, Überweisungen oder Daueraufträge) ist der Trend rückläufig.

Zum Teil kommen nur noch neun Kunden pro Tag in eine Filiale, um Service-Leistungen zu nutzen. Im Vergleich dazu hat die Nutzung der Banking-Apps enorm an Bedeutung gewonnen. Fast jeden zweiten oder dritten Tag checkt der Kunde über seine App, ob Geld überwiesen wurde oder schaut sich Aktienkurse an.

Filialen im gesamten Geschäftsgebiet werden geschlossen oder umgewandelt

Ab dem 3. April 2018 werden im Schwarzwald die Filialen Breitnau und Todtnau geschlossen. Die Filiale in St. Märgen wird in einen neuen Filialtyp mit Beratungsbüro und Geldautomaten umgewandelt.

In Freiburg hat sich die Volksbank entschlossen, ebenfalls zum 3. April 2018 die Filiale Weingarten zu schließen, da diese in der unmittelbaren Nähe zu den Filialen Rieselfeld und Haslach liegt.

Im Kaiserstuhl werden zum 02. Mai 2018 die Filialen Forchheim, Wyhl, Riegel, Bahlingen und Königschaffhausen dicht gemacht. Durch das bisher großflächige Filialnetz hatten Kunden ohnehin regelmäßig mehrere Filialen genutzt. Auch betragen die Fahrtzeiten zu den Filialen Endingen oder Sasbach maximal zehn Minuten.

Neue Services und digitale Angebote werden ausgebaut

Um die Schließungen auszugleichen, erweitert die Volksbank Freiburg ihre Service-Angebote. Um Bargeld abzuheben, können Kunden beispielsweise weiterhin den Cash-Back-Service im Einzelhandel nutzen. Wer im Supermarkt einen bestimmten Betrag ausgibt, kann dabei gleichzeitig Geld an der Kasse abheben.

Ältere Kunden, die nicht mehr so mobil sind, können dann auch verschiedene Services nutzen, um nicht mehr eine Filiale aufsuchen zu müssen. Seit letztem Jahr gibt es die Möglichkeit, sich Bargeld von einem Mitarbeiter der Volksbank Freiburg direkt nach Hause bringen zu lassen. Überweisungen können Kunden telefonisch aufgeben, Kontoauszüge kann man sich einmal im Monat zuschicken lassen. Man muss also nicht mehr unbedingt das Haus verlassen, um Bankgeschäfte zu erledigen.

Online-Banking vor Ort erklärt

Um Kunden beim Umgang mit digitalen Angeboten zu unterstützen, hat die Volksbank Freiburg eigens Online-Serviceberater geschult. Kunden können mit dem eigenen Gerät (Laptop, Tablet, Smartphone) zu einem persönlichen Termin in die Filiale kommen und diese Mitarbeiter zeigen ihnen dann Schritt für Schritt, wie man das Online-Banking einrichtet und weisen auch darauf hin, was man im Rahmen der Sicherheit berücksichtigen sollte.

Mit der neuen persönlichen Beratung per Telefon und Internet, "vob@now", macht die Volksbank Freiburg ihre Beratung deutlich flexibler. Kunden können sich von jedem beliebigen Ort aus mit Hilfe eines Computers, Tablets oder Smartphones über das Internet auf den Bildschirm eines vob@now-Beraters schalten. Der neue Service soll ab dem 1. Juli 2018 zur Verfügung stehen. Zusätzlich wird ab dem 1. April 2018 der Telefon-Service der Volksbank Freiburg rund um die Uhr, sieben Tage die Woche geschaltet.

Bauprojekt Volksbank-Areal im Zeitplan

Seit November 2017 schreitet außerdem der Abbruch der alten Volksbank-Zentrale in Freiburg voran, mittlerweile sind große Teile des Gebäudes bereits abgetragen. Bis 2021 soll das neue Hauptquartier fertig gestellt werden.

(la)