© Uwe Anspach - dpa

Viele Kassenzettel in der Schweiz bald nur noch auf Wunsch

An deutschen Supermarktkassen endet der Einkauf nach dem Bezahlen bisher in aller Regel mit der Entgegennahme des Kassenbons:

Über der schweizer Grenze möchten große Supermarktketten wie Coop oder auch Lidl jetzt ein Zeichen gegen Papierverschwendung setzen. In allen 109 Filialen des Discounters wird der Kaufbeleg ab Ende Januar 2017 nicht mehr automatisch ausgedruckt, sondern nur noch auf expliziten Wunsch.

Lidl-Konzernsprecherin Corina Milz verspricht sich von dieser Maßnahme rund 30 Tonnen Papierabfall pro Jahr zu vermeiden, sagte sie im Interview mit schweizerischen Medien. Das sei bereits in einigen Supermärkten getestet worden und nur in den allerwenigsten Fällen hätten die Kunden ausdrücklich den Kassenzettel verlangt.

Auf Wunsch per E-Mail oder als Ausdruck

Bei der schweizerischen Handelskette Coop können die Besitzer spezieller Kundenkarten wählen, ob sie ihre Quittung klassisch als Ausdruck an der Kasse oder als E-Mail in Digitalform nach Hause geschickt bekommen wollen - das Ganze hier bereits seit November 2016 und nicht nur im Supermarktbereich, sondern auch bei den Coop-Baumärkten oder -Restaurants. Aldi und Migros bevorzugen in der Schweiz hingegen wohl weiter die bekannten Registrierkassen-Bons, heißt es.

Das denken Freiburger Kunden über die neue Wahlmöglichkeit beim Kassenzettel in der Schweiz

Komplett auf den Kassenbon in irgendeiner Form verzichten wollen und können nur die wenigsten Händler: Für manche Produkte gelten die Kaufbelege auch gleichzeitig als Garantieschein oder dienen später als Nachweis bei der Buchhaltung oder für Behörden.

Außerdem sind viele Kunden daran gewöhnt, mit dem Ausdruck bei ihrem Einkauf noch einmal nachprüfen zu können, ob sie den richtigen Preis für die richtige Menge an Waren gezahlt haben.

Viele Deutsche Händler sollen zu Quittungen verpflichtet werden

In Deutschland gibt es bisher - anders als zum Beispiel in Österreich - keine Registrierkassenpflicht. Daher sind die meisten Händler bisher auch nicht dazu verpflichtet gewesen bei einem Einkauf Kassenzettel in schriftlicher Form auszugeben. Union und SPD haben im Dezember auf einen Gesetzesentwurf geeinigt, der Steuerbetrug über manipulierte Kassensysteme einen Riegel vorschieben soll.

Wer als Händler bereits elektronische Registrierkassen benutzt, muss diese auf ein fälschungssicheres System umstellen. Dort wird dann die Ausgabe von Kassenzetteln ab 2020 Pflicht. Wer noch offene Handkassen benutzt, für den gilt diese Pflicht nicht.

Nachrichten
Tickets