Mit dem neuen Elysée-Vertrag möchten die beiden Länder die Zusammenarbeit verbessern
55 Jahre alt ist der Élysée-Vertrag, genau so alt wie die deutsch-französische Freundschaft. Abgeordnete des Bundestages und der französischen Nationalversammlung wollen den Vertrag innerhalb eines Jahres überarbeiten.
Einige Ziele sind: Einen gemeinsamen Wirtschaftsraums schaffen, in den Grenzregionen mehr und besser zusammenarbeiten sowie im Bildungsbereich besser kooperieren. Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz hat wichtige Tipps für Grenzbewohner:
Akademischer Austausch
Mit dem neuen Elysée-Vertrag möchten die beiden Länder die Zusammenarbeit verstärken, wenn es um akademischen Austausch, das Erlernen der Sprache des Nachbarn und die gegenseitige Anerkennung von Diplomen geht. Rund 6 500 deutsche Studierende gehen jedes Jahr nach Frankreich, so eine Studie des Statistischen Bundesamts.
Für eben diese „Generation Erasmus“ hat das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz e. V. (ZEV) den Online-Leitfaden Studieren und Leben in Frankreich entwickelt, der Fragen beantwortet wie z. B.: Wie finde ich eine Wohnung in Frankreich? Wie bewerbe ich mich für einen Nebenjob? Oder: Kann ich meinen deutschen Telefonvertrag in Frankreich nutzen?
Besserer Zugang zu Gesundheitsleistungen
Auch das deutsch-französische Gesundheitswesen soll einen Platz im neuen Freundschaftsvertrag bekommen. Für Patienten in der Grenzregion ist es oft einfacher, ein Krankenhaus im Nachbarland aufzusuchen statt viele Kilometer in die nächste deutsche Großstadt zu fahren.
In manchen Fällen können außerdem die Wartezeiten auf eine Behandlung in Frankreich kürzer sein oder medizinische Leistungen kostengünstiger ausfallen. In der Broschüre Ihre Rechte als Patient in der EU erläutert das ZEV, welche Leistungen erstattet werden und welche Behandlungen vorher bei der Krankenkasse angemeldet werden müssen.
Noch viel zu tun in der Grenzregion
Aufgrund regelmäßiger Anfragen kennt das ZEV Vorteile, aber auch Schwierigkeiten, mit denen Grenzbewohner konfrontiert sind. Ein aktuelles Beispiel ist die französische Umweltplakette Crit’Air. Zahlreiche Autofahrer haben Probleme, die Plakette auf dem Online-Portal der französischen Regierung zu bestellen.
Das ZEV hat auf seiner Internetseite ein Video veröffentlicht, in dem es den Vorgang Schritt für Schritt vormacht. Doch das ZEV geht noch weiter: Es setzt es sich für eine EU-weite Umweltplakette ein, die ungeachtet von Ländergrenzen gilt. Der deutsch-französischen Freundschaft jedenfalls würde das zugutekommen und die Mobilität der Grenzbewohner vereinfachen.
(la)