Freiburg war hier bereits Vorreiter - bisher kommt diese Art zu testen aber meist nur an Schulen zum Einsatz
Wenn in den nächsten zehn Tagen an vielen Kitas in Baden aus den Sommerferien in den Betreuungsbetrieb zurückkehren, braucht es aus Sicht der Gewerkschaft ver.di bessere Schutzkonzepte, um eine Ausbreitung des Coronavirus und seiner Varianten zu verhindern. Zusätzlich zu Luftfiltern und CO2-Messgeräten setzt sich die Gewerkschaft dafür ein, dass nicht nur an Schulen, sondern auch an den Kindertagesstätten und Kindergärten flächendeckend so genannte Lolli-Pool-Tests zum Einsatz kommen sollen.
Mit einem entsprechenden Modellprojekt war bereits die Stadt Freiburg vorangegangen. Dort sollen nicht nur Schüler, sondern auch Kindergartenkinder mehrmals pro Woche einen PCR-Test zum Lutschen durchführen können, der dann als gemeinsame Probe ans Labor geschickt wird. Nur wenn das gemeinsame Testergebnis positiv ist, müssen im Anschluss alle einzelnen Kinder einer Gruppe noch einmal separat getestet werden. Andernfalls werden über diese Pool-Lösung wertvolle Testkapazitäten und auch Geld gespart.
Spätestens Mitte August kehren die meisten Kitas nach den Ferien zum Regelbetrieb zurück
ver.di-Landesbezirksleiterin Hanna Binder bezeichnet die Kitas vor diesem Hintergrund als Ort mit den wahrscheinlich meisten ungeschützten Kontakten, weil Abstand und Maskenpflicht in der Arbeit mit Kindern nicht funktionieren würden. Auch um erneute Schließungen zu vermeiden, müssten aus Sicht der Gewerkschaft zusätzliche Schutzmaßnahmen für Kinder, Eltern und Beschäftigte sein. Weil die Kitaferien fast überall spätestens Mitte August vorbei sind, dränge außerdem die Zeit.
Als Ergänzung schlägt ver.di zudem vor, dass Eltern vor dem Betreuungsstart eine verbindliche Bescheinigung unterschreiben könnten: Darin müssten sie versichern, dass ihr letzter Auslandsaufenthalt mindestens 14 Tage zurückliegt, um so möglicherweise aus dem Urlaub eingeschleppte Virusvarianten auszubremsen.
(fw)
