Seit dem vergangenen Abend strömen hunderte Flüchtlinge von Ungarn nach Deutschland. Die ungarischen Behörden haben Asylbewerbern überraschend erlaubt in den Westen auszureisen.
Währenddessen hat in Bayern die erste gesonderte Aufnahmestelle für Flüchtlinge aus dem Balkan eröffnet. Für Asylbewerber vom Balkan ist die Chance auf Anerkennung fast null. Sie kommen deshalb in eine eigene Aufnahmeeinrichtung in Ingolstadt. Dort sind auch Verwaltung und Gerichte vor Ort. Denn vier von zehn abgelehnten Asylbewerbern klagen. Die Verwaltungsgerichte warnen, dass sie mit den vielen Verfahren überlastet sind. Die Staatsregierung argumentiert, dass die aussichtslosen Asylanträge möglichst schnell gesondert abgearbeitet werden müssen, damit in den Asyl Unterkünften Platz für Menschen frei wird die wirklich vor Krieg und Verfolgung geflohen sind. Juristen weisen darauf hin, dass Klagen gegen die Ablehnung eines Asylantrags keine Chance haben.
Ein Zeltlager am Busbahnhof der serbischen Hauptstadt Belgrad. Wer es bis hier her geschafft hat, hat den größten Teil der Balkan-Route der zumeist syrischen Flüchtlinge schon bewältigt und kann erst einmal wieder Kraft tanken. Doch die wenigsten wollen bleiben. Noch gilt es die EU Außengrenze nach Ungarn zu überwinden. Und die hat die Regierung in Budapest wie zu Zeiten des kalten Krieges mit Nato Stacheldraht gesichert. Die umstrittene Maßnahme nützt bis jetzt wenig. Die Flüchtlinge überwinden die Zäune meist ohne Probleme. In Ungarn wollen sie aber auch nicht bleiben. Auch wenn sie sich schon mitten auf dem europäischen Kontinent befinden, das Europa, das Sie suchen liegt weiter im Norden. Um dorthin zu gelangen müssen die Flüchtlinge noch Budapest passieren. Der Bahnhof der ungarischen Hauptstadt ist zu einem Sammellager geworden. Hier warten die Menschen auf eine Möglichkeit in den Westen zu gelangen. Die meisten wollen nach Deutschland. Rufe von Durchreisenden sind laut zu hören. Einer ruft Lautstark "Where are you go?" und wie die Menge antwortet lautstark: "Germany!" Die Spannung steigt angesichts der unhaltbaren Zustände und die ungarischen Behörden greifen durch. Doch so geht es nicht sagt die Bundestagsabgeordnete der LINKEN Anette Groth als sie sich in Budapest ein Bild von der Lage macht.
Groth: "Das ist absolut gegen EU Gesetze wie sprechen hier doch über Freizügigkeit. Aber es ist natürlich bekannt, dass die ungarische Regierung Ausländern und vorallendingen Flüchtlinge gegenüber eher Feindselig eingestellt ist, um es freundlich auszudrücken."
Mittlerweile werden die Flüchtlinge nicht mehr an der Ausreise an Ungarn gehindert. Ministerpräsident Victor Orbán hat sie ohnehin für nicht willkommen erklärt. Seine harte Linie wird die Menschen nicht davon abhalten sein Land zu passieren. Auf ihrer Flucht vor Krieg und Gewalt.