Feuerwehr, Freiburg, Eschholzstrasse, Stühlinger, © baden.fm

Über 200 Notrufe sind über Silvester allein im Breisgau eingegangen

Mit dem großen Feuerwerk zum Jahreswechsel waren auch wieder die Feuerwehren in Südbaden stark gefordert

Mehr als 200 Notrufe aus dem gesamten Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind dieses Silvester (31.12.2018) bei der Integrierten Leitstelle in Freiburg eingegangen. Und das waren allein die Anrufer über die europaweite Notrufnummer 112. Zählt man auch noch weitere Gespräche über die einzelnen Dienststellen von Polizei, Feuerwehr und Rettungsdiensten hinzu, kommen die Retter diesmal sogar auf über 433 Fälle innerhalb eines Abends.

Freiburg und der Breisgau

Dutzende Feuerwehrleute hatten sich dafür bereits allein in Freiburg vorsichtshalber in Bereitschaft gehalten. Neben den üblichen Bränden von Müllbehältern und Papierkörben mussten sie diesmal auch ausrücken, um zwei brennende Balkone, eine Gartenhütte samt Garage, ein Auto und ein Zimmer in einem Wohnhaus zu löschen.

Verletzte hat es dabei glücklicherweise keine gegeben. Der Rettungsdienst bekam es mit 36 Einsätzen nach Schlägereien, Alkoholvergiftungen, Gesichts- und Schnittverletzungen zu tun. In zehn Fällen musste auch der Notarzt hinzugeholt werden.

Nachdem Unbekannte letztes Jahr noch Einsatzkräfte der Freiburger Feuerwehr mit Böllern beworfen hatten, mussten die Retter in diesem Jahr keine Übergriffe dieser Art erleben, heißt es außerdem im Einsatzbericht.

Bei einem tragischen Unglück stirbt in der Silvesternacht in Freiburg außerdem ein 25-Jähriger. Der Partybesucher war aus bisher ungeklärter Ursache aus dem Fenster im vierten Obergeschoss eines Hauses geklettert und dann 16 Meter in die Tiefe gestürzt.

Landkreis Lörrach

In Lörrach hat sich eine Silvesterrakeke in der Markise eines Hochhaus-Balkons verfangen und dort im elften Obergeschoss ein Feuer ausgelöst. Ein Großaufgebot von Einsatzkräften hatte bereits damit begonnen, alle Bewohner des Gebäudes in Sicherheit zu bringen. Auch sie kamen zum Glück aber mit dem Schrecken davon:

Die Einsatzkräfte konnten die Flammen schnell löschen, noch bevor sie von den Balkonmöbeln auf das Innere des Hochhauses übergreifen konnten. Die betroffene Wohnung blieb dadurch bewohnbar, nur eine Fensterscheibe ist zersprungen.

Landkreis Waldshut

Ein komplettes Gasthaus musste die Feuerwehr hingegen in Bernau im Schwarzwald evakuieren. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei soll dort ein 28-jähriger Mitarbeiter Reste von abgebrannten Feuerwerkskörpern in den Keller des Gebäudes geräumt haben.

Dabei war ihm offenbar zu spät aufgefallen, dass Teile der Kartonage noch glimmten. Das hatte dann dazu geführt, dass sich beißender Rauch in kürzester Zeit in dem Gebäude breitgemacht hatte. Der mutmaßliche Verursacher hatte den Brand noch selbst bis zum Eintreffen der Feuerwehr bekämpft. Die Einsatzkräfte haben 50 Menschen aus dem Gasthaus ins Freie begleitet. Auch hier gab es keine Verletzten.

Ortenaukreis

In der gesamten Ortenau wurden den Einsatzkräften in der Silvesternacht 16 Brände gemeldet. In den meisten Fällen war lediglich Abfall in Flammen aufgegangen, teilweise gingen die Feuer sogar noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr von alleine aus.

Großen Schaden hat allerdings kurz vor Mitternacht ein Feuer auf einem Balkon in Willstätt angerichtet. Dort stand schnell auch das Dach einer Flachbungalowanlage in Flammen. Über die Isolierung hat sich der Brand immer weiter ausgebreitet. Wegen des schwarzen Rauchs mussten Anwohner vorsichtshalber Fenster und Türen während des Einsatzes geschlossen halten. Die Löscharbeiten waren wegen eines Schwelbrands in der Dachisolierung sehr aufwändig. Die beiden äußeren Bungalows bleiben vorerst unbewohnbar. Zwei Bewohner sind momentan noch in Urlaub. Die Polizei hat den Brandort beschlagnahmt, dort sollen Sachverständige in den nächsten Tagen den Auslöser des Feuers herausfinden.

In Offenburg hat ein weiterer Brand auf das Vordach eines angrenzenden Warenhauses an der Unionrampe übergegriffen. Dort ist ein Schaden im fünfstelligen Bereich entstanden.

Viele Anrufer hatten sich bei der Polizei über Jugendliche beschwert, die unsachgemäß mit Knallern umgehen würden. Die eingesetzten Streifen vor Ort konnten aber nur kleinere Verstöße feststellen. Auch bei den zehn gemeldeten Schlägereien gab es keine Schwerverletzten.

(fw)