Ursprünglich hatte der Kurznachrichtendienst sogar geplant, die Zeichenbegrenzung ganz aufzuheben.
10.000 anstatt mageren 140 Zeichen wie bisher hätte jeder Nutzer dann frei gehabt, um sich auf Twitter zu äußern. Dagegen hatten sich aber vor allem die professionellen User empört. Sie haben die Begrenzung auf 140 Buchstaben oder andere Zeichen als Alleinstellungsmerkmal - ihrer Ansicht nach lebt Twitter gerade vom Zwang der Nutzer, sich kurz fassen zu müssen. Das Unternehmen lenkt deshalb jetzt ein und bietet so etwas wie einen Kompromiss an:
140 Zeichen ja - aber ohne Medieninhalte
Weil inzwischen immer mehr Fotos, anmierte Bilder und Videos die Plattform erobern, gab es immer mehr kritische Stimmen, die dann doch gerne mehr Platz für ihren Text gehabt hätten. Denn auch die Multimedia-Inhalte werden je nach Dateigröße von den 140 Zeichen abgezogen. Das soll sich nun ändern: Wer in seinem Tweet Links auf andere Webseiten oder Fotos einfügt, brauch sich deshalb nicht mehr einschränken. In den nächsten zwei Wochen will Twitter Schritt für Schritt alle Profile daraufhin anpassen.
Warum es bei Twitter überhaupt Limits gibt
Schon Ende März hatte es einen ersten Lockerungsversuch gegen die Zeichenbegrenzung gegeben: Da hatte Twitter erstmals erlaubt, dass Bildunterschriften bis zu 420 Zeichen lang sein dürfen. Wer sich da fragt, wieso eine Nachrichtenapp überhaupt solche Limits braucht, der sollte zuerst auf ihre Geschichte schauen: Vorbild für die Idee Twitter sollte das mobile Verschicken von Infos über das Handy, beispielsweise per SMS sein - und auch dort gab es aus technischen Gründen von hohen Datenmengen die Zeichengrenzen. Gleichzeitig war Twitter vor allem dafür gedacht, dass User kurze Updates aus dem täglichen Leben schreiben, um andere Menschen auf dem Laufenden zu halten.