Am Dienstag Mittag (18.07.17) hat die Stadt Freiburg das neue Tourismuskonzept für die nächsten Jahre vorgestellt.
In der Vergangenheit ist es in Freiburg zu einer explosionsartigen Entwicklung bei Übernachtungen gekommen, ihre Zahl hat sich seit 1987 mehr als verdoppelt. Auch soll es in Zukunft etwa 30% mehr Hotelbetten geben. Dabei ist es der Stadtverwaltung wichtig, wie die Gästeströme ideal gelenkt werden können. Es sollen Maßnahmen entwickelt werden, die für Besucher und Anwohner mehr Lebensqualität bedeuten. Denn Tourismus bedeutet für Freiburg nicht nur Arbeitsplätze und Einkommen, sondern auch Ansehen nach Außen.
Freiburg bietet authentisches „Stadtgefühl“ und liegt im Trend
Vom Schwarzwald bis zum Münster haben Freiburg und Region ein tolles Angebot und ein positives Image. Dennoch kann und soll sich in den nächsten fünf bis zehn Jahren viel am Erscheinungsbild der Stadt ändern und ihr Bekanntheitsgrad gesteigert werden. Insbesondere im Bereich der Barrierefreiheit und der Aufenthaltsqualität gibt es eine Vielzahl von Verbesserungsvorschlägen. Über einen umfangreichen Maßnahmenkatalog entscheidet am 18. Juli der Aufsichtsrat der FWTM (Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe). Wie es dann weiter geht, hängt unter anderem von den Finanzierungsmöglichkeiten ab.
Wieviel Tourismus verträgt die Stadt?
Man kann natürlich nur dann verstärkt das touristische Angebot Freiburgs bewerben, wenn man den Besuchern auch genügend Plätze bietet. Bei den Hotelbetten gibt es schon fast ein Überangebot, in anderen Bereichen muss man der Nachfrage erst gerecht werden. Während Bedarfsanalysen davon ausgehen, dass jährlich etwa 300 Zimmer mehr pro Jahr benötigt werden, sind in Freiburg in einem Jahr vier Hotels mit fast 800 Betten entstanden, die allerdings kein gastronomisches Angebot haben. Im Restaurant einen Tisch zu bekommen könnte zunehmend schwieriger werden. Auch beim kulturellen Angebot ist es unbedingt notwendig, dass es für Veranstaltungen wie das ZMF aber auch in den öffentlichen Museen genügend Tickets gibt.
Herausforderungen und Visionen für das Erscheinungsbild der Stadt
Der gesellschaftliche Wandel zeichnet sich auch im Tourismus ab: Es gibt immer mehr Städtetouristen, Aufenthalte werden häufiger von sozialen Medien inspiriert und über Onlineportale gebucht. Die verstärkte Digitalisierung soll auch bei der Weiterentwicklung des touristischen Angebots berücksichtigt werden. So wurde unter anderem vorgeschlagen, ein digitales „Gästeportal“ einzurichten, das den Besuchern schnellen kostenfreien Zugang und eine Vernetzung der Angebote ermöglicht. Dieses könnte man sich zum Beispiel als App vorstellen, mit der Touristen nicht nur durch Stadt und Region navigieren könnten, sondern auch Veranstaltungstickets und Fahrscheine erwerben.
(la)