Es handelt sich um einen Virus, der eng mit den Pocken verwandt ist und für meist Kaninchen tödlich endet
In Freiburg warnen die Behörden ab sofort vor einem Ausbruch der so genannten Kaninchen-Pest. In den 1950ern wurde der gefährliche Virus zum ersten Mal aus Südfrankreich nach Europa eingeschleppt - damals absichtlich, um eine Wildkaninchenplage in Frankreich zu bekämpfen. Dabei konnte sich der Erreger aber über die Jahre bis zu uns nach Mitteleuropa ausbreiten und befällt seitdem immer wieder einzelne Gruppen von Tieren.
Rote, eitrige Augen - geschwollene Ohren
Besonders schlimm hat es in Freiburg jetzt die wilden Kaninchen rund um den Dietenbachpark getroffen. Der Virus kann hier von Tier zu Tier übertragen werden. Meistens sind aber blutsaugende Stechmücken und Flöhe Übertragungsweg Nummer Eins. Infizierte Kaninchen bekommen nachinnerhalb von drei bis neun Tagen die typischen Symptome der so genannten Myxomatose: Ihre Augenlider entzünden und röten sich, schwellen stark an und fangen an zu tränen. Später eitern die Augen und die Tiere erblinden. Gleichzeitig kommt es an allen Körperöffnungen zu massiven Schwellungen - besonders stark sind diese bereits auf den ersten Blick an den Ohren sichtbar. Die aggressive Form der Kaninchen-Pest endet bei 80 Prozent aller befallenen Tiere nach spätestens zwei Wochen tödlich. Die Krankheit ist nicht heilbar, es gibt lediglich eine vorsorgliche Schutzimpfung.
Keine Infektionsgefahr für den Menschen
Für den Menschen und andere Haustiere besteht keine Gefahr sich anzustecken. Besitzer von zahmen Hasen und Kaninchen sollten ihre Haustiere vorsichtshalber impfen lassen, empfehlen Forst- und Ordnungsamt in Freiburg. Um ein weiteres Ausbreiten der Krankheit zu verhindern, sollten Menschen, die ein krankes oder bereits totes Kaninchen entdecken es weder anfassen noch sonst wie versuchen einzufangen. Außerdem sollten Hunde in nächster Zeit am Dietenbachpark besser an der Leine bleiben, weil sie sonst die infizierten Kaninchen erlegen und möglicherweise den Erreger auf weitere Artgenossen ihrer Beute übertragen.