Rollender Eispanzer? 30 cm Neuschnee auf dem Dach? Komplett weißes Kennzeichen? Wer im Winter einfach mit dem Auto losfährt, muss mit Bußgeldern oder sogar Punkten rechnen.
Autofahrer sollten es vermeiden, von Anderen mit einem rollenden Schneeball verwechselt zu werden. Denn der Schnee auf dem Autodach kann zu einer echten Gefahr werden. Bei einer Vollbremsung kann sich die weiße Masse in Bewegung setzen und nach vorne rutschen. Und wenn die Frontscheibe plötzlich verdunkelt ist, sehen Autofahrer nicht mehr, wer oder was vor das Auto läuft.
Loser Schnee als Gefahr
Aber auch die nachfolgenden Autos sind gefährdet. Lösen sich größere Schneebretter, steigt die Gefahr, dass dem nachfolgenden Verkehr plötzlich die Sicht genommen wird. Passiert deshalb ein Unfall, müssen Autofahrer nicht nur mit Bußgeldern, sondern auch mit Regressforderungen von Versicherungen rechnen. Für zu viel Schnee auf dem Dach drohen generell 25 Euro Bußgeld.
Scheiben, Lichter, Kennzeichen
Auch wenn die Kratzerei am frühen Morgen vielleicht lästig ist, sinnvoll ist sie auf jeden Fall. Vor allem bei den schlechten Sichtverhältnissen in den Wintermonaten gilt: Sehen und Gesehen werden! Wer nur ein kleines Guckloch in die Eisschicht auf der Frontscheibe kratzt und losfährt, riskiert andere Verkehrsteilnehmer einfach zu übersehen.
Autofahrer sind daher verpflichtet, vor jeder Fahrt das Auto gründlich von Schnee und Eis zu befreien. Dazu gehören auch die Blinker, die Rücklichter und die Scheinwerfer. Wer hier schlampt, riskiert 10 Euro Bußgeld. Wird das Kennzeichen nicht genügend vom Schnee befreit, sind 5 Euro fällig.
Richtige Reifenwahl!
Auch ganz wichtig: Winterreifen! In Deutschland gilt die sog. "situative Winterreifenpflicht". Heißt, dass bei winterlichen Straßenverhältnissen Fahren mit Sommerreifen verboten ist. Wer bei Schnee, Schneematsch und Eisglätte mit Sommerreifen erwischt wird, muss 80 Euro Bußgeld zahlen. 100 Euro werden fällig, wenn wegen der falschen Reifen Andere gefährdet werden und bei einem Unfall sogar 120 Euro.
Richtige Kleidung!
Übrigens: Auch im Auto zählt die richtige Kleidung! Zu große Mützen können ins Gesicht rutschen und dadurch die Sicht nehmen, zu dicke Handschuhe das Fahren erschweren. Und zu dicke oder zu unförmige Jacken können im Notfall die Bewegungsfreiheit einschränken.
(rw)