Waffe, Pistole, Überfall, © Andrey Burmakin - Fotolia.com (Symbolbild)

Tankstellenräuber von Bad Krozingen zu Bewährungsstrafe verurteilt

Mildernde Umstände: Täter sehnt sich nach geregeltem Leben

Zwei Jahre Haft, ausgesetzt zur Bewährung: Zu dieser Strafe hat das Freiburger Schöffengericht am Mittwoch (12.06.2024) einen 38-Jährigen verurteilt, der nachweislich im März 2023 eine Tankstelle in Bad Krozingen überfallen hatte. Parallel muss der Mann seine Behandlung wegen psychischen Problemem in einer Tagesklinik fortsetzen und danach eine dauerhafte Therapie beginnen.

Nach zwei Verhandlungstagen hatte sich das Gericht auf das verhältnismäßig milde Strafmaß geeinigt. 2.100 Euro hatte der Angeklagte erbeutet, als er am Abend des 13. März 2023 mit einer Schusswaffe im Hosenbund die Tankstelle betrat und die Kassiererin zwang, das Geld aus der Kasse herauszugeben. Die Frau arbeite noch immer in der Tankstelle. Sie wolle sich durch den Vorfall nicht den Spaß an ihrer Arbeit und am Leben nehmen lassen. Nach ihrer Aussage entschuldigte sich der geständige Angeklagte bei ihr. Auf eine Entschädigung verzichtete sie.

Das Gericht begründete sein mildes Strafmaß, da der Angeklagte weder Vorstrafen hat noch Vorfälle nach der Tat vorkamen. Seine Reue sei aufrichtig, die nie aufgefundene Waffe vermutlich eine Schreckschusswaffe. Vor der Tat war der Mann in ein Loch gefallen, wie der vorsitzende Richter Lars Petersen feststellte. Er habe seine Arbeitsstelle und seine Wohnung verloren, seine Frau habe ihn verlassen und Schulden hättten sich auf 240.000 angehäuft - hinzu kam enie schwere Depression. Er wolle ein geregeltes Leben führen, so der Beschuldigte. Ihm wurde inzwischen ein gesetzlicher Betreuer zur Seite gestellt.

(br)