Fahne, Flagge, Amerika, USA, © Justin Lane - dpa

Tag der Entscheidung: Harris gegen Trump – wer zieht ins Weiße Haus?

Hochspannung in Washington - historische Stunden in den Vereinigten Staaten

Im Kampf um die Macht gehen Kamala Harris (Demokraten) und Donald Trump (Republikaner) mit grundverschiedenen Visionen für die USA in den historischen Wahltag. Nach einem monatelangen Wahlkampf mit scharfen gegenseitigen Angriffen und teils düsterer Rhetorik liegen beide Anwärter auf das Weiße Haus in den letzten Umfragen gleichauf - der Ausgang der weltweit mit Spannung erwarteten Abstimmung ist völlig unklar und die Sorge vor Ausschreitungen hoch.

In einer minuziös durchgeplanten und mit Stars besetzten Kundgebung an berühmter Stätte in Philadelphia im «Swing State» Pennsylvania gab Harris sich bei ihrer letzten Rede siegessicher. Vor den Stufen des Philadelphia Museum of Art, der Kulisse aus dem Kultfilm «Rocky», sagte Harris: «Heute Abend beenden wir es so, wie wir es begonnen haben, mit Optimismus, mit Energie und mit Freude.» 

Die Demokratin freute sich bei ihrer Abschlusskundgebung am Abend (Ortszeit) vor der US-Präsidentenwahl über die Unterstützung diverser Superstars wie Lady Gaga oder Oprah Winfrey. Harris rief die Menschen, die ihre Stimme noch nicht abgegeben haben, eindringlich dazu auf, dies noch zu tun. «Das Rennen ist noch nicht vorbei.» Es könne eines der engsten Rennen der Geschichte werden. «Jede einzelne Stimme zählt», so Harris. Trumps Namen erwähnte sie nicht - ihre Rede dauerte nicht mal eine halbe Stunde.

Nur wenig später nutzte Trump seine wohl letzte Chance, unentschiedene Wählerinnen und Wähler zu überzeugen, für einen länglichen Monolog mit zahlreichen Angriffen auf seine politischen Gegner vor einer aufgepeitschten Menge in Grand Rapids im «Swing State» Michigan: «Sie hat einen sehr niedrigen IQ, und wir brauchen keine Person mit niedrigem IQ. Das haben wir seit vier Jahren. Und unser Land geht den Bach runter», sagte der 78-Jährige über seine Kontrahentin.

Der republikanische Kandidat hat angekündigt, der EU gegenüber hohe Handelszölle zu verhängen, sollte er Präsident werden. Das hätte auch Auswirkungen auf Unternehmen in Baden, sagt Dieter Salomon, Chef der IHK Südlicher Oberrhein in Freiburg.

Wegen der aufgeheizten Stimmung rund um die Wahl werden auch Ausschreitungen befürchtet. Freiburgs Oberbürgermeister Martin Horn hofft, dass die Spaltung der Vereinigten Staaten überwunden werden kann. 

(dpa/rüm)

Dieter Salomon zu möglichen Handelszöllen
Martin Horn zur US-Wahl