Nur in vier Fällen haben Beamte in diesem Jahr zum Taser gegriffen, belegen Zahlen aus dem Innenministerium
Die Polizei setzt bislang nur in seltenen Fällen Elektroschocker ein, um Angreifer außer Gefecht zu setzen. Im Jahr 2021 wurden die so genannten Distanz-Elektro-Impulsgeräte laut Innenministerium nur bei vier Einsätzen genutzt. Das sind noch einmal halb so viele Griffe zum Taser als bereits in 2020. Bislang wurden glücklicherweise auch keine Todesfälle im Zusammenhang mit dem Polizeigebrauch eines Tasers bekannt.
In Baden-Württemberg werden die Elektroschocker zudem ausschließlich von Spezialeinheiten eingesetzt, während die Ausrüstung bei den Polizeistreifen mehrerer anderer Bundesländer inzwischen fest dazugehört. Die Deutsche Polizeigewerkschaft wünscht sich seit Llängerem den Taser als Standardwaffe aller Polizeibeamten im Südwesten. Eine Ausweitung über die Spezialeinheiten hinaus sei jedoch nicht geplant, heißt es aus dem Innenministerium.
Auch Taser können tödlich sein - allerdings wohl seltener als die klassische Dienstwaffe
Taser sInd Waffen, die gezielt Elektroschocks abgeben, um einen Angreifer außer Gefecht zu setzen. Aus einer Distanz von zwei bis fünf Metern verschießt der Polizist dabei mit einem Draht verbundene Pfeile. Diese dringen rund einen Zentimeter tief in die Haut ein und geben einen Stromimpuls ab, der für den Betroffenen sehr schmerzhaft ist und Nerven und Muskeln lähmen soll.
Auf diese Art wollen die Einsatzkräfte gewaltbereite Angreifer auf Distanz halten ohne das Risiko einer tödlichen Verletzung wie beim Einsatz einer Schusswaffe einzugehen. Auf der anderen Seite ist der Einsatz von Tasern aber auch nicht komplett ungefährlich: Gerade bei Älteren, Schwangeren oder Menschen mit Herzproblemen kann der Elektroschock am Ende trotzdem tödliche Folgen haben.
dpa / (fw)