Polizei, Streife, Festnahme, © Boris Rössler - dpa (Symbolbild)

Südbadische Polizei zieht erste Bilanz des Betretungsverbots

Die meisten Menschen in Südbaden scheinen sich an das Betretungsverbot zu halten, eine erste Bilanz

Seit 0 Uhr am heutigen Samstag (21.03.20) gilt in Freiburg das Betretungsverbot öffentlicher Plätze. Personen, die sich innerhalb der Stadt in Gruppen von mehr als zwei Personen unter freiem Himmel aufhalten begehen seither eine Ordnungswidrigkeit. Die Polizeipräsidien der Stadt Freiburg und der Landkreise Breisgau-Hochschwarzwald, Emmendingen, Lörrach und Waldshut haben ab Freitagnachmittag verstärkt überprüft, ob die verordneten Maßnahmen eingehalten werden.

Rund 50 Einsätze am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag

Von Freitagnachmittag an bis kurz nach Mitternacht hat das Führungs- und Lagezentrum in Freiburg um die 50 Einsätze gezählt. In den meisten Fällen handelte es sich dabei um kleinere Personengruppen, die sich zum gemeinsamen Spielen oder Feiern getroffen hatten. Oft hatten beunruhigte Zeugen die Zusammenkünfte beobachtet und die Polizei verständigt.

Die meisten Verstöße verliefen harmlos – Gespräche führen zu Einsicht

Ein Großteil der Einsätze lies sich durch Gespräche klären. Die Beamten wiesen die Personengruppen darauf hin, welche Gefahr von ihrem Verhalten ausgeht, woraufhin sich diese einsichtig zeigten und die Versammlungen auflösten. Die Polizeipräsidien berichten nur von sehr wenigen Ausnahmen.

Gruppe junger Männer leistet Widerstand – Polizist angehustet

Gegen 1.30 Uhr wurde die Polizei in die Freiburger Auwaldstraße gerufen, dort befanden sich fünf Männer, die an einem Auto feierten. Die Anfang 20-Jährigen verhielten sich sehr aggressiv. Einer von ihnen verweigerte es sich auszuweisen und wurde gegenüber der Polizei auch körperlich aggressiv. Ein anderer hustete einen Beamten provokativ an. Alle fünf müssen jetzt mit Strafverfahren gegen sich rechnen unter anderem wegen Beleidigung, Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte und Verstößen gegen das Infektionsschutzgesetz.  

Polizei Freiburg verstärkt Präsenz im gesamten Einsatzgebiet

Im Laufe der Nacht haben die Meldungen wegen Ruhestörung dann abgenommen. Seit dem Morgen ist die Freiburger Polizei verstärkt unterwegs, zu Fuß, im Streifenwagen und mit Polizeipferden. Ihre Aufgaben sind es, Personen im Gespräch über die aktuellen Maßnahmen aufzuklären, öffentliche Plätze zu beobachten und mögliche Personengruppen aufzulösen. Offensichtliche Verstöße gegen das zweiwöchige Betretungsverbot öffentlicher Plätze können, wenn keine andere Lösung greift zu Straf- und Bußgeldverfahren führen.

 

(mt)