Einer Studie zufolge wird sich der Lehrkräftemangel in Baden-Württemberg in den nächsten Jahren deutlich verschärfen
Bildungswissenschaftler Klaus Klemm hat im Rahmen einer Studie die steigenden Schülerzahlen geprüft und errechnet, dass in den nächsten 13 Jahren mehrere tausend Lehrkräfte fehlen werden. Damit verschärfe sich der Mangel bis zum Jahr 2035 massiv. Der Studie zufolge könnten dem Land bis 2035 sogar bis zu 16.000 Lehrkräfte fehlen. Am heutigen Freitag (07.10.22) will die Landeschefin der Gewerkschaft Erziehung und Wissen, Monika Stein, die Studie in Stuttgart vorstellen. Außerdem will sie Vorschläge machen, wie die Situation seitens des Landes verbessert werden kann.
Vom Ergebnis unbeeindruckt zeigte sich Kultusministerin Theresa Schopper von den Grünen, die auf bereits ergriffene Maßnahmen des Landes verweist:
Der zusätzliche Bedarf an Lehrerinnen und Lehrern ist uns bekannt. Wir haben die Studienkapazitäten in den Lehrämtern erhöht, die von dem Mangel an Lehrkräften besonders betroffen sind, und wir nehmen auch über die Kapazitätsgrenzen hinaus Studienanfänger in den Lehrämtern auf.
Für Grundschul-Lehrkräfte sollen die Studienplätze fast verdoppelt worden sein, dennoch räumte Schopper ein:
Die Ausbildung mit Studium und Referendariat dauert aber.
Zusätzlich möchte man sich kurzfristig um Quereinsteiger bemühen, beispielsweise aus dem Bereich der Sozialpädagogik. Erst am Dienstag (04.10.22) hatte eine andere Studie des Verbands Bildung und Erziehung ergeben, dass viele Schulen schon jetzt - kurz nach dem Start des Schuljahres - Probleme haben, die planmäßigen Unterrichtsstunden abzudecken. Zusätzlich kann durch die aktuelle Herbstwelle der Corona-Pandemie zu weiteren Ausfällen kommen.
(dpa/mjk)