Im grenznahen Schweizer Atomkraftwerk Leibstadt hat es 2014 einen Störfall gegeben.
Der Störfall war Meldepflichtig und ist jüngst ans Tageslicht gekommen.
Die Ursache war wahrscheinlich ein Technikfehler. Die Waldshuter Bundestagsabgeordnete Rita Schwarzelühr-Sutter (SPD) nannte die Probleme ein Indiz für eine unzureichende Sicherheitskultur.
Die Vorgänge im AKW Leibstadt sind Indizien für eine unzureichende Sicherheitskultur. Es zeigt sich erneut, dass beim Betrieb von Atomanlagen Fragen der Sicherheitskultur viel stärker in den Blick genommen werden müssen, als das bisher der Fall ist. -Rita Schwarzelühr-Sutter
Ursache für die Ausfälle waren Fehler an den elektrischen Leistungsschaltern der beiden Grundwasserpumpen. Nach Angaben der zuständigen Atomaufsichtsbehörde in der Schweiz, ENSI, wurden die Ausfälle durch eine unzureichende Wartungsplanung in Kombination mit einer Überschreitung der Wartungsintervalle begünstigt.
Ein Fehler im EDV-Instandhaltungsprogramm hatte 2014 dazu geführt, dass die Grundwasserpumpen, die das Notstandsystem mit Kühlwasser versorgen, nicht gewartet wurden. Daher konnte das Versagen eines elektrischen Leistungsschalters nicht erkannt werden. Dies hätte im Notfall zum Ausfall zweier Grundwasserpumpen, die das Notstandsystem mit Kühlwasser versorgen, geführt.
Das Notstandsystem kommt zum Einsatz, wenn im Falle eines Unfalls alle vorhandenen Notkühlsysteme ausgefallen sind. Dieses System ist dann für die Wärmeabfuhr aus dem Reaktor verantwortlich. Dabei wird Brunnenwasser zur Kühlung der Systeme des Notstandssystems benötigt. Das System hätte im Anforderungsfall nicht funktioniert.
Zuvor war schon bekannt geworden, dass Löcher im Containment des AKW Leibstadt durch unsachgemäßes Anbringen eines Feuerlöschers verursacht wurden.
(Quelle: BMUB)
Das AKW Leibstadt liegt nur zwei Kilometer vom südbadischen Waldshut-Tiengen entfernt.