Vierter Bildungsbericht der Stadt Freiburg wurde vorgestellt
Der neue Bildungsbericht der Stadt Freiburg im Breisgau wurde heute morgen (8.11.2017) im Freiburger Rathaus von Oberbürgermeister Salomon, Schulpräsident Hecht, Medienforscher Döbler und Bildungsbürgermeisterin Stuchlik vorgestellt.
Mit dem Bildungsbericht möchte der Freiburger Gemeinderat die Stärken im Bildungssystem fördern und den Schwächen entgegenwirken.
Fehleranalyse zeigt Notwendigkeit des Bildungsberichtes
Auch der vierte Bildungsbericht thematisiert wieder Probleme, Fortschritte und Entwicklungen im Freiburger Bildungssystem. Neunzehn zentrale Punkte sollen bei der Fehleranalyse und Problemfindung helfen.
Erst durch die PISA-Studie ist klargeworden, wieso wir so schlecht abschneiden." - Oberbürgermeister Dieter Salomon
Positiv hervorgehoben wird der Ausbau des frühkindlichen Bereichs und der dadurch entstandene Personalzuwachs. So waren 2016 42 Prozent der unter Dreijährigen in einer Kernzeitbetreuung. Auch lässt sich eine positive Entwicklung bei der Integration von Kindern mit Migrationshintergrund in das Bildungssystem vorzeigen.
Im Schuljahr 2015/2016 wurden 1.200 zugewanderte Kinder und Jugendliche an Freiburger Schulen aufgenommen. Es wird jedoch auch darauf hingewiesen, dass jedem dritten Kind bei der Einschulung die erforderlichen Deutschkenntnisse fehlen.
Weiterhin lässt sich beobachten, dass die Durchfallquote in den 8. und 10. Realschulklassen ansteigt und Jungen im Schulsystem benachteiligt behandelt werden.
Döbler betont, dass dies gerade die Notwendigkeit des Bildunsgberichtes zeigt, da Schwächen aus dem Jahr 2013, stark verbessert wurden. Damit ist zum Beispiel die Ausgrenzung von Minderheiten gemeint.
Stadtteile mit der besten Übergangsquote
Die Übergangsquote von der Grundschule auf das Gymnasium hat die Stadt Freiburg stabilisieren können. Freiburg liegt knapp 10% über dem Landesdurchschnitt. Das sind die Freiburger Stadtteile mit der besten und der schlechtesten Übergangsquote.
Erwartungsgemäß günstige Bedingungen (sozial- und migrationsbedingt)
- Waldsee - 82,9 Prozent
- Ebnet - 81 Prozent
- Oberwiehre - 80,8 Prozent
- Waltershofen - 76,2 Prozent
- Mittelwiehre - 71,85 Prozent
Erwartungswidrig günstige Bedingungen (sozial- und migrationsbedingt)
- Altstühlinger - 54,3 Prozent
- Haslach-Schildacker - 53,95 Prozent
- Brühl-Industriegebiet - 50,3 Prozent
- Mooswald-Ost - 49,3 Prozent
- Brühl-Beurbarung - 48,7 Prozent
Erwartungsgemäß ungünstige Bedingungen (sozial- und migrationsbedingt)
- Landwasser - 36,8 Prozent
- Haslach-Gartenstadt - 37,9 Prozent
- Weingarten - 38,4 Prozent
- Haslach-Egerten - 45,3 Prozent
Erwartungswidrig ungünstige Bedingungen (sozial- und migrationsbedingt)
- Opfingen - 23,1 Prozent
- Haslach - 34,7 Prozent
- Altstadt-Mitte - 47,8 Prozent
- St. Georgen-Nord - 50,28 Prozent
Das ehrliche Aufdecken von Schwächen hilft bei ihrer Behebung [...] - Oberbürgermeister Dieter Salomon
Bildung muss stets reformiert werden
Für die Zukunft soll vor allem darauf geachtet werden, dass sich Stärken des Bildungssystemes nicht zurückentwickeln. Das Bildungssystem kann nur optimiert werden, wenn man Schwachpunkte analysiert und das System anpasst.
Zusätzlich liegt der Fokus auf der Verbesserung der Sprachförderung, der Benachteiligung der Jungen und den steigenden Abbruchszahlen in Ausbildungsberufen.
(sd)