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Stadt Freiburg und Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald installieren „Führungsstab Corona“

Zentrale Anlaufstelle soll Behelfskliniken koordinieren und bei der Materialbeschaffung helfen

Die Stadt Freiburg und der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald wollen sich im Kampf gegen die Ausbreitung des grassierenden Coronavirus besser aufstellen und haben deshalb eine Führungszentrale am neuen Messplatz eingerichtet. Behelfskliniken, die Covid-19-Patienten behandeln, sollen eingerichtet und über die Zentrale koordiniert werden. Organisatorisch nimmt die Region damit erneut eine Vorreiterrolle im Land ein.

Die Szenerie bei der Pressekonferenz anlässlich des neu eingerichteten Führungsstabes Corona im Foyer der Messehalle eins mutete schon etwas skurril an, in einer Zeit, in der Menschenansammlungen vermieden und soziale Distanz groß geschrieben werden sollte. Über 40 Personen, darunter alle Vertreter des Führungsstabes und zahlreiche Presseschaffende, waren aufs Messegelände gepilgert. Immerhin: Durch die schiere Größe des Foyers konnten alle Beteiligten den Mindestabstand zueinander einhalten.

Rettungsdienste sollen sich wieder besser auf eigentliche Aufgaben konzentrieren können

Der Anlass war jedoch ein wichtiger, denn mit dem neuen Zentrum können Stadt und Landkreis künftig schneller und effizienter auf die Infektionslage in der Region reagieren. Auch Klinikmaterial, wie Beatmungsgeräte und Schutzausrüstung, sollen zentral beschafft werden. Politik, Feuerwehr, Kliniken und Rettungsdienste arbeiten Hand in Hand und sollen für eine zentral koordinierte Versorgung von Covid-19-Patienten sorgen, Kliniken und Intensivstationen entlasten und ein Fundament für schaffen, um auf Entwicklungen zu reagieren. Rettungsdiente könnten sich wieder besser auf ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren.

In Freiburg und dem Landkreis werden derzeit mehrere Behelfskliniken eingerichtet. Dafür werden unter anderem Rehakliniken umfunktioniert. So soll es Krankenhäusern ermöglicht werden, sich wieder stärker um andere Patienten kümmern zu können.

Behelfskliniken und eine Zusatzstruktur, um die integrierte Leitstelle zu entlasten

"Die Führungsstelle Corona ist eine Zusatzstruktur, um die integrierte Leitstelle zu entlasten", erklärte der Freiburger Oberbürgermeister Martin Horn bei deren Vorstellung. "Nach wie vor gehen die Notrufe dort ein. Eine Zentrale wurde schon deshalb notwendig, weil wir als Hotspot anerkannt wurden und die Situation durch unsere geografische Lage eine besondere ist." Beschäftigt seien in der Führungsstelle, neben der hauptamtlichen Leitung, zahlreiche freiwillige Helfer. Geöffnet habe sie unter der Woche täglich von 8 bis 16 Uhr.

Strukturen bereits beim Papst-Besuch 2011 geschaffen

Landrätin Dorothea Störr-Ritter (Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald) erklärte, dass fest davon auszugehen sei, dass die Fallzahlen und auch die Todesfälle weiter anstiegen. "Von Anfang an war klar: Wenn wir etwas tun wollen, dann müssen alle zusammenarbeiten", so die Landrätin über das gemeinsame Projekt. Gleichzeitig habe man nicht bei Null beginnen müssen. Schon im Jahr 2011 habe man sich in fast der gleichen Konstellation zusammengetan, als der damalige Papst Benedikt XVI. die Freiburg besuchte. "Dieses Zusammenwirken konnten wir fast nahtlos fortsetzen. Davon profitieren wir sehr."

Nun gelte es, alle Vorbereitungen gezielt umzusetzen. Seit heute (2. April 2020) ist der Corona-Führungsstab im Einsatz.

(br)