Atemschutzmasken, Mundschutz, Coronavirus, © Sebastian Kahnert - dpa (Symbolbild)

So will der Kreis Lörrach Schutzausrüstung kaufen und weiterverteilen

Die Regelung soll dafür sorgen, dass die Schutzmaterialien auch dort ankommen, wo sie am dringendsten gebraucht werden

Weil die bisherigen Lieferungen den Bedarf an den Kliniken, Arztpraxen und Pflegeeinrichtungen noch nicht decken und der Erwerb von persönlicher Schutzausrüstung momentan weltweit schwierig ist, hat der Landkreis Lörrach eine eigene Arbeitsgruppe für die Beschaffung von medizinischer Schutzkleidung eingerichtet. Wie die Behörde dabei vorgeht, hat sie am Mittwoch (08.04.2020) der Öffentlichkeit vorgestellt.

Der Kreis will sich nicht ausschließlich darauf verlassen, dass Bund und Land irgendwann weitere Atemschutzmasken, Schutzkittel und Laborbrillen verteilt, sondern versucht darüber hinaus auch in Eigeninitiative Schutzausrüstung zum aktuellen Marktpreis zu kaufen und zum Einkaufspreis an die wichtigen Stellen weiterzugeben.

Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen aus der Region können dafür ihren genauen Bedarf an solchen Materialien per E-Mail an verteilungspsa@landkreis-loerrach.de melden. Auch hier müssen sie aber weiterhin mit Wartezeiten und drohenden Engpässen rechnen.

Krankenhäuser und Pflegeheime stehen an oberster Stelle

Die Verteilung der erworbenen Schutzausrüstung durch den Landkreis Lörrach soll dann nach klaren Vorgaben erfolgen: Einrichtungen, in denen die Angestellten direkten Kontakt zu infizierten Menschen oder Risikogruppen haben, haben oberste Priorität. Dazu zählen neben Kliniken auch Pflege- und Behindertenheime, sowie ambulant betreute Wohngemeinschaften und ambulante Pflegedienste.

Sobald ausreichend Material zur Verfügung steht, sollen dann in einem zweiten Schritt auch Apotheken, Bestattungsunternehmen und weitere Organisationen versorgt werden. Das gilt ebenso für Zahnarztpraxen, die ihren Mundschutz bisher vor allem über die Zahnkassenärztliche Vereinigung beziehen. Auch sie dürfen sich dann an den Landkreis wenden.

Einige Helfer werden bei der Verteilung durch den Landkreis leer ausgehen

Keine zusätzlichen Masken, Handschuhe und anderen Schutzgegenstände sind vom Landkreis für Rettungsdienste, den Strafvollzug, die Polizei oder niedergelassene Ärzte geplant. Hier soll die Versorgung weiterhin über das Land Baden-Württemberg beziehungsweise die Kassenärztliche Vereinigung laufen, so die Ankündigung. Das kann allerdings zu Problemen führen, da auch diese Verteilungswege nicht reibungslos funktionieren und einzelne Arztpraxen schon in den letzten Wochen Alarm geschlagen haben, weil sie kaum noch Mundschutz und andere Materialien mehr für die Versorgung ihrer Patienten da hatten.

Die zehnköpfige Arbeitsgruppe des Landratsamtes wird bei ihrer Arbeit von Experten der Kliniken des Landkreises unterstützung und von regionalen Wirtschaftsunternehmen, die einem Unterstützungsaufruf der Behörde gefolgt sind.

(fw)

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