Mit diesen Tipps können Sie das Himmelsphänomen ganz ohne Gefahr für die Augen miterleben
Wenn das Wetter mitspielt, lässt sich am Donnerstag (10.06.2021) auch von Südbaden aus ein Himmelsphänomen verfolgen, das es so seit Jahren nicht mehr gegeben hat. Voraussichtlich zwischen 11 Uhr und 12 Uhr wird sich der Mond einen Teil der Sonne verdecken und so eine partielle Sonnenfinsternis auslösen.
Eine gute Stunde lang soll das Spektakel dabei in unseren Breitengraden vom Boden aus zu sehen sein. Am meisten dürfte man voraussichtlicht gegen 12:20 Uhr erkennen können. Spätestens um 13 Uhr ist dann alles wieder vorbei.
Grundsätzlich macht der genaue Standort dabei allerdings einen deutlichen Unterschied, wie effektvoll die Sonnenfinsternis auf die Zuschauer wirkt: Während im Norden Deutschlands bis zu zwanzig Prozent der Sonne verdeckt werden, wird sich der Mond bei uns im Süden gerade mal um sechs und zehn Prozent vor die Sonne schieben.
Wer die Sonnenfinsternis richtig spektakulär erleben möchte, müsste dazu bis nach Grönland oder in die nördlichsten Teile Asiens reisen. Dort lässt sich dann ein regelrechter "Feuerring" am Himmel bestaunen, wie man ihn sonst nur von in ähnlicher Form von der totalen Sonnenfinsternis aus dem Jahr 1999 kannte.
Augen und Kameras müssen vor direktem Sonnenlicht geschützt werden
Doch auch hierzulande lässt sich das Phänomen grundsätzlich verfolgen - den richtigen Schutz für die Augen oder die Kamera vorausgesetzt. Denn wer ungeschützt für längere Zeit in die Sonne schaut, riskiert schwere Augenschäden, die bis hin zur Erblindung führen können. Und auch viele digitale Kameras und Smartphones können durch anhaltende, direkte Sonneneinstrahlung Schaden nehmen.
Experten raten deshalb unbedingt zum Tragen spezieller Sonnenfinsternis-Brillen, die es beim Optiker gibt, oder die man auch mit Hilfe spezieller Folien aus dem Baumarkt und etwas Pappkarton selbst nachbasteln kann.
Solche Folien vor dem Objektiv schützen auch die Sensoren der Kameras zuverlässig. In manchen Fällen reicht aber auch ein ausreichend starker ND-Tageslichtfilter aus.
Wer sich ein wenig kreativer austoben möchte, findet im Internet außerdem die Bauanleitung für eine Lochkamera (PDF, 0,63MB). Die hat den Vorteil, dass man nur eine Projektion der Sonnenfinsternis sieht und einem das Licht dabei nicht direkt ins Auge fällt.
Von anderen Hilfsmitteln wie normalen Sonnenbrillen oder Glasscherben, die mit Ruß geschwärzt wurden, raten Augenärzte dringend ab. Auch hier drohen im schlimmsten Fall schlimme Verbrennungen an der Netzhaut der Augen, die irreparabel sein können.
Eine gute und völlig risikofreie Alternative bietet ansonsten auch das Planetarium Freiburg an: Auf dem YouTube-Channel der Stadt Freiburg werden die Astronomen die Sonnenfinsternis am Donnerstag ab 11 Uhr in einem Livestream übertragen.
Im Herbst 2022 bietet sich die nächste Gelegenheit
Falls am Donnerstag aber wieder Regenwolken einen Strich durch die Rechnung machen: Wer die teilweise Sonnenfinsternis verpasst hat, bekommt in Deutschland schon in einem guten Jahr die nächste Chance. Astronomen haben berechnet, dass der nächste Termin am 25. Oktober 2022 ansteht.
Die nächste totale Sonnenfinsternis werden hierzulande jedoch nur noch wenige Menschen zu ihren Lebzeiten mitbekommen. Dass der Mond sich wieder einmal komplett vor die Sonne schiebt, das passiert bei uns erst wieder im Jahr 2081.
(fw)