Sicherheitspartnerschaft sorgt für Rückgang von Gewaltverbrechen in Freiburg

Die genaue Kriminalstatistiken für Südbaden stehen eigentlich noch aus

Im Kampf gegen Gewaltverbrechen kann die Polizei in Freiburg inzwischen weitere Erfolge nachweisen. Rund zwei Jahre ist es inzwischen her, dass das Land Baden-Württemberg mit der Stadt als erste Kommune im Südwesten eine Sicherheitspartnerschaft eingegangen ist. Und die soll sich seitdem bezahlt gemacht haben:

Geht man von den neuen Zahlen aus, die das Freiburger Polizeipräsidium am Montag (25.03.2019) veröffentlichen wird, lässt sich bei den Gewaltdelikten ein Rückgang von mehr als zehn Prozent festhalten, verrät Polizeipräsident Bernhard Rotzinger vorab der Deutschen-Presseagentur. In bestimmten Kriminalitätsschwerpunkten in der Altstadt kam es so sogar zu fast 20 Prozent weniger Übergriffen.

Rotzinger: Freiburg hat die niedrigste Kriminalitätsrate seit sechs Jahren erreicht

Darüber hinaus habe sich auch das angeschlagene Sicherheitsgefühl in der Stadt nach einer Serie schwerer Verbrechen in der Region wieder deutlich verbessert. Diese Arbeit will die Polizei jetzt fortsetzen. Verantwortlich für den Erfolg macht Rotzinger vor allem das zusätzliche Personal: So sind einerseits mehr Streifen auf den Straßen präsent und können Straftäter damit auch dauerhaft noch gezielter verfolgen. Außerdem habe sich die Einrichtung einer zwölfköpfigen Ermittlungsgruppe gelohnt, die konkret gegen Intensivstraftäter vorgeht.

Weitere vereinbarte Maßnahmen waren unter anderem der Einsatz eines kommunalen Ordnungsdienstes, die Rückkehr eines Frauennachttaxis und Videoüberwachung an bekannten Verbrechens-Hotspots. Doch nicht nur Freiburg, sondern auch viele Umlandgemeinden haben in der Zwischenzeit reagiert und eigene Konzepte erarbeitet, um tatsächlich und gefühlte Sicherheit zu verbessern. Dazu gehören etwa auch eine bessere Beleuchtung dunkler Straßen oder Bürgerdialoge zu Sicherheitsthemen. Rotzinger meint dazu, dass sich das Verhältnis zur Polizei in der gesamten Stadt und dem Umland verbessert hat:

Es ist gesellschaftlicher Konsens geworden, dass gemeinsam etwas getan werden muss, damit Kriminalität stärker bekämpft wird und die Menschen sich sicher fühlen.

Doch es gibt auch weiterhin Schattenseiten: Während vor allen Dingen Gewalt- und Raubdelikte in Freiburg rückläufig scheinen, ist rein rechnerisch die Zahl der Sexualverbrechen innerhalb der Stadtgrenzen angestiegen. Und dazu zählt nicht nur die mutmaßliche Gruppenvergewaltigung einer Freiburger Diskobesucherin im letzten Herbst, die bundesweit für Bestürzung gesorgt hatte.

Die genauen Entwicklungen für Freiburg und den Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald werden die Ermittler am kommenden Montag vorstellen - einen Tag vor der Verabschiedung Rotzingers an der Spitze der südbadischen Ermittler. Am Donnerstag (28.03.2019) folgen die Zahlen für den Kreis Lörrach, am Freitag die für die Ortenau und den Landkreis Emmendingen.

(fw)