Verbraucher sollen die genaue Herkunft ihres Fleisches erfahren
In der benachbarten Schweiz will die Fleischindustrie einen DNA-Nachweis für ihre Lebensmittel einführen. In rund einem Jahr soll das Konzept umgesetzt werden. Dadurch möchte die Branche dem Verbraucher versichern, dass das gekaufte Fleisch auch wirklich aus der Schweiz stammt. Jedes Rind und Kalb soll dafür vorher im Schlachthof getestet werden.
Fleischpreise werden vermutlich steigen
Aus der genetischen Information der Tiere wird anschließend ein Profil in einer Datenbank eingerichtet. Im Handel sollen später Stichproben genommen werden, die dann mit den Infos abgeglichen werden.
Der DNA-Nachweis kostet die Schweiz knapp 4,5 Millionen Franken, das entspricht fast 7,50 Franken pro Tier, beschreibt Proviande-Direktor Heinrich Bucher. Hierbei könne der Anbieter selbst entscheiden, ob er die Kosten auf den Verbraucher abwälzt oder nicht. Sollte der Kunde dafür aufkommen, wird der Fleischpreis um zirka fünf Rappen steigen.
Konsument muss dem Anbieter vertrauen können
In den vergangenen Jahren haben in der Schweiz Falschangaben bei der Herkunft des Fleisches zu Problemen geführt. So hat ein inzwischen insolventes Schweizer Unternehmen über Jahre hinweg ausländisches Fleisch gekauft, es als schweizerisches gekennzeichnet und in den Handel gebracht. Es ist zudem möglich, dass die DNA-Nachweise künftig auch auf Schweine und Schafe ausgeweitet werden. Die Lebensmittelbehörden können für eigene Tests auf die angelegte Datenbank zugreifen.
In Deutschland sind DNA-Tests für das Fleisch bislang noch undenkbar.