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Schwarzwaldmilch zieht Bilanz aus Coronajahr 2020

Trotz Pandemie ist der Gesamtumsatz auf eine Rekordhöhe gestiegen

Eigentlich waren 2020 viele Events und Feiern zum 90-jährigen Jubiläum geplant, jedoch hat die Corona-Pandemie einen Strich durch die Rechnung gemacht. Andreas Schneider, der Geschäftsführer des Unternehmens ist in erster Linie aber einfach froh, dass die Produktion nicht stehenbleieben musste und die Landwirte ihre Milch weiter losgeworden sind. Obwohl der Export über mehrere Monate stark eingebrochen ist und es im Gastro- und Hotelbereich so gut wie keine Abnehmer gab, wurden die Verluste über den Lebensmittelhandel ausgeglichen. Der Gesamtumsatz im Jahr 2020 ist um 5,4 % gestiegen auf über 220 Millionen Euro. Das sind rund 11 Millionen mehr als im Vorjahr, was eine Rekordsumme für den Schwarzwälder Milcherzeuger ist. Außerdem hat die Firma insgesamt fast 9 Millionen Euro investiert, wovon 30-35% zum Standort nach Offenburg gingen für beispielsweise Tanks, eine Kelteranlage und ein Eiswassersilo. 

Landwirte freuen sich über das regnerische Wetter und leiden unter Druck der Gesellschaft

Die letzten 2-3 Jahre waren sehr trocken, worunter die Natur sehr gelitten hat. Deshalb gingen die Futtervorräte auch immer weiter zurück. Dieses Jahr hat es genügend Niederschläge und es gibt ausreichend Futter für den Winter. Manche Landwirte haben zwar Ernteausfälle durch Unwetter wie Hagelschäden, aber das betrifft nur einen sehr kleinen Teil, so Markus Kaiser, Aufsichtsratsvorsitzender von Schwarzwaldmilch.

Trotzdem leiden viele Landwirte, da der Ruf von ihnen oft in ein schlechtes Licht rückt, obwohl der größte Teil die Grünflächen im Einklang mit der Natur bewirtschaftet und sich gut um ihr Vieh kümmern, was sie sehr stark belastet. Markus Kaiser meint, es gebe nur sehr wenige Fälle, bei denen das nicht der Fall sei. Seit letztem Jahr wird z.B. kein Glyphosat mehr eingesetzt, was politisch aber noch erlaubt wäre und Eiweißfuttermittel kommt nicht mehr von Übersee, sondern nur noch aus der EU. Außerdem wird die Anbindehaltung bis 2030 auslaufen. Das wird für die Bauern zwar eine große Umstellung, aber sie sind bereit dafür einiges zu tun. Dazu kommt, dass Schwarzwaldmilch den Weidemilchzuschlag seit Donnerstag (01.07.2021) von 1,5 Cent auf 2 Cent erhöht hat. 

Immer mehr Betriebe fallen weg, die Milchmenge bleibt trotzdem konstant

2020 hatte die Schwarzwaldmilch erstmals unter 1000 Milchlieferanten (966). Schon seit mehreren Jahrzehnten verliert die Schwarzwaldmilch jährlich um die 5% der Lieferanten-Betriebe, aber die Milchmenge geht nie zurück. Das wird vermutlich auch in Zukunft so bleiben.

Das Thema Umwelt ist sehr wichtig für Schwarzwaldmilch

Bis Ende 2020 soll an den Standorten in Freiburg und Offenburg vollkommen klimaneutral produziert werden. Langfristig soll auch die Umweltbelastung der Höfe und Verpackungsmaterialien kompensiert werden. Sie setzten in Zukunft auch auf vegane Produkte von "Velike!". Noch im Juli 2021 kommen die ersten drei veganen Eissorten aus Hafer auf den Markt. Dann wird es noch verschiedene vegane Jogurts geben. Hafer-Milchprodukte werden biologisch in der Region angebaut, in der Rubin Mühle in Lahr wird er gemahlen, in Offenburg flüssig und in Freiburg abgefüllt.

Laut Markus Kaiser stehen vegane Produkte nicht in Konkurrenz zu herkömmlichen Milchprodukten:

Neue Schwarzwaldprodukte sind:

  • Choco Latte und Caffè Latte aus der LAC-Reihe

  • Protein-Milch (mit 75g Proteinen), Protein-H-Milch (75g), Quark Creme (15g), (25g) und (50g), Choco Latte, Caffè Latte und Jogurt (30g)

  • Kipudi: Ein Kinderpudding aus Schoko oder Vanille mit 30% weniger Zucker und Außenband mit Ausmalbildern oder wertvollen Informationen zum Thema Wald
  • Und zum 60-jährigen Jubiläums von "Jogi" gibt es eine Jubiläumsversion mit Sorten wie vor 60 Jahren (Mirabelle)
  • Barista Latte: Mit diesem Produkt lässt sich ein sehr standfester Milchschaum herstellen. Daher eignet sich dieses für beispielsweise Latte Macchiato, Cappuccino oder Milchkaffee

Auf nächstes Jahr sind noch weitere Artikel geplant.

Vorausblick für die Zukunft

Weiterhin bleibt Schwarzwaldmilch Hauptsponsor des SC Freiburg, bei der Namensgebung des neuen Stadions wirken sie aber nicht mit.

(nos)