Wenn der SC Freiburg am kommenden Sonntag auf Bayer 04 Leverkusen trifft, könnten die Ausgangssituationen für beide Mannschaften kaum unterschiedlicher sein. Die Werkself befindet sich überraschend im Abstiegskampf und steht aktuell als Tabellenzwölfter unter Erfolgsdruck.
Der SC hingegen hat die Klasse bereits so gut wie sicher gehalten und spielt - trotz mittlerweile 51 Gegentoren - um die mögliche Qualifikation für die UEFA Europa League. Trotzdem traut SC-Trainer Christian Streich dem Bundesliga-Konkurrenten deutlich mehr zu. Trotz zuletzt schwacher Saisonleistung will Leverkusen seiner Einschätzung in den letzten fünf Spielen weiter auf einen Einzug bei den internationalen Turniere hinarbeiten.
Streich kündigt leidenschaftliches Spiel mit Risikofreude an
Streich kündigt auch mit Blick auf die fortschreitende Saison an, dass sich die Freiburger nicht auf ihrem sechsten Tabellenplatz ausruhen wollen und ihr Spiel nun organisierter auf dem Rasen durchziehen wollen. Er spricht sich auf der Pressekonferenz weiter für eine risikoreiche Spielweise aus und verspricht sich von der Begegnung mit der Leverkusener Werkself ein gutes und leidenschaftliches Spiel seiner Mannschaft.
Obwohl sich die Reihen nach den Verletzungssorgen der letzten Woche in der Mannschaft langsam wieder füllen, muss Trainer Christian Streich gerade bei der Offensivabteilung weiterhin umplanen. Leistungsträger Vincenzo Grifo wurde zwar am Freitag am Rande des Mannschaftstrainings gesehen, wird aber weiterhin ausfallen. Auch Maximilian Philipp hat weiterhin mit seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel zu kämpfen und Marc Torrejón leidet weiter unter Problemen im Adduktorenbereich.
Neue Chancen für Spieler ohne Einsatz in den letzten Partien
Je nach Taktik und Aufstellung könnte damit wieder einiges an den Positionen rotiert werden. Gleichzeitig bedeutet das, dass sich Spieler Hoffnungen auf einen Platz im Kader machen dürfen, die zuletzt nicht bei den Bundesligapartien auf den Rasen durften. Konkret geht es um einen möglichen Debüt-Einsatz von Neuzugang Vincent Sierro, die mögliche Rückkehr Außenverteidiger Pascal Stenzel und von Abwehrspieler Christian Günter, so Streich bei der Pressekonferenz am Freitag.
Vor allen Dingen muss der SC Freiburg nach der 0:4-Auswärtspleite gegen RB Leipzig versuchen wieder giftiger und griffig genug zu werden, glaubt der Cheftrainer. Die deutliche Niederlage habe die komplette Mannschaft natürlich "total genervt" - wichtig sei aber, welche Konsequenzen man daraus zieht. Gefordert ist nun eine konzentrierte und engagierte Leistung, auch um den Fans in Freiburg ein schönes Spiel zu liefern, bei dem in der aktuellen Konstellation aus Freiburger Sicht mehr als ein Punkt drin sein könnte.
Insgesamt muss der SC Freiburg sich nach dem Trainerwechsel in Leverkusen auf eine etwas veränderte Mannschaft einstellen. Unter Roger Schmidt war die Elf dort noch deutlich offensiver ausgerichtet gewesen, sein Nachfolger Tayfun Korkut schaut beim Training hingegen deutlicher auf die Disziplin, glaubt Streich. Bei der Hinrunden-Begegnung hatten sich Freiburg und Leverkusen 1:1 unentschieden getrennt, nachdem SC-Torwart Alexander Schwolow in der 88. Minute noch einen Elfmeter von Chicharito gehalten hatte.
Das Heimspiel im Schwarzwaldstadion ist für SC-Fans so gut wie ausverkauft. An den Tageskassen wird es höchstens noch ein paar einzelne Rückläufer-Karten geben, glaubt Vereinssprecher Sascha Glunk. Im Gästeblock waren am Freitagmittag noch rund 180 Tickets verfügbar. Vor Spielbeginn ist diesmal im Stadion eine Besonderheit geplant: Die Kids Clubs beider Bundesligisten haben eine gemeinsame Choreografie einstudiert, mit der auch auf das Thema Fairplay beim Fußball und eine positive Fankultur hingewiesen werden soll.
Anstoß beim SC Freiburg gegen Bayer 04 Leverkusen ist am Sonntag um 15:30 Uhr. Wir berichten wie immer live vom Spiel in der baden.fm-Bundesligashow mit Kult-Sportreporter Frank Rischmüller und Radiomoderator Robert Wolf.
