Der Sportclub bleibt fokussiert - so lange die Fußball-Bundesliga noch Spiele austrägt
Wenn der SC Freiburg – voraussichtlich – am Samstagnachmittag (14. März 2020) ab 15.30 Uhr bei RB Leipzig gastiert, dann werden die Zuschauerränge leer sein. So wie in allen anderen Bundesliga-Stadien an diesem 26. Spieltag. Dennoch wollen beide Mannschaften so konzentriert wie möglich in eine Partie gehen, die fernab jeder Norm stattfindet. Dabei weiß niemand, ob und wie lange der Spielbetrieb in der Bundesliga aufgrund des grassierenden Coronavirus überhaupt noch weiterläuft.
Spiel vor leeren Rängen - ein außergewöhnliches Aufeinandertreffen
Wie sehr ein Spiel von der Atmosphäre lebt, wie wichtig die Zuschauer für das Empfinden und die Leistung aller Protagonisten auf dem Platz ist, darüber mutmaßte auch SC-Trainer Christian Streich bei der obligatorischen Pressekonferenz am Donnerstag. Jedoch haben beide Mannschaften mit der geisterhaften Atmosphäre vor leeren Rängen zu kämpfen. "Aber klar: Ich spiele lieber vor 60.000 Leuten und 50.000 sind gegen uns, als ohne Publikum", findet auch der Coach.
Spielt die Bundesliga überhaupt weiter?
Seinen Spielern gab er mit auf den Weg, einmal ein solches Spiel ohne Publikum anzuschauen, um einen Eindruck davon zu bekommen. Es könnte das erste von vielen sein, denn auch das Heimspiel der Freiburger gegen Werder Bremen am folgenden Wochenende wird ohne Zuschauer stattfinden. Es könnte aber auch das vorerst letzte Spiel der Breisgauer sein - wenn es denn stattfindet. Denn in zahlreichen Sportarten und internationalen Ligen wurde der Spielbetrieb aufgrund des Coronavirus bereits abgesagt. In Freiburg sind die Eishockey- und Basketballprofis betroffen, deren Saisons vorzeitig beendet wurden - ohne Meister und ohne Absteiger. In Italien wurde der Spielbetrieb in der ersten Liga bis mindestens 3. April auf Eis gelegt. Auch in der Schweiz, Spanien oder den Niederlanden ruht der Ball aufgrund des Virus.
Für den Sportclub geht es dennoch weiter - vorerst: "Wenn wir am Samstag in Leipzig kicken, dann kicken wir. Wenn es heißt, wir dürfen nicht kicken, dann kicken wir eben nicht." So pragmatisch fasste Streich die Situation zusammen, um dann doch noch aufs Sportliche zu sprechen zu kommen.
Schnelle Leipziger, kampfstarke Freiburger
Aggressiv, schnell und geradlinig seien die Leipziger. Gleichzeitig sei die Mannschaft von Coach Julian Nagelsmann gewarnt, denn das Hinspiel konnte der Sportclub gegen de Meisterschaftsanwärter mit 2:1 gewinnen.
Fehlen werden dem SC Christian Günter - eine Personalie, die angesichts der Schnelligkeit im Leipziger Spiel schmerzt, sowie Janik Haberer und Amir Abrashi. Wieder fit ist der zuletzt angeschlagene Manuel Gulde.
(br)