Rheintalbahn, Rastatt, Gleise, © Benedikt Spether - dpa

Rheintalbahn bleibt nach Gleisschaden bis zu zwei Wochen lang gesperrt

Bei Tunnelarbeiten nahe Rastatt ist das Erdreich unter den Gleisen abgesackt, was ein Befahren unmöglich macht:

Auch am Sonntag mussten tausende Bahnreisende weiterhin mit vielen Zugausfällen und teils massiven Verspätungen rechnen. Die Deutsche Bahn konnte zuerst noch nicht absehen, wie lange die Reparatur der beschädigten Rheintalbahnstrecke zwischen Karlsruhe und Basel dauern wird. Am Abend dann die Information: Berufspendler müssen voraussichtlich noch bis zum 26. August mit Einschränkungen beim Zugverkehr auf der Route planen, geht aus einer Antwort des Konzerns auf Anfrage der Nachrichtenagentur dpa hervor.

Dort war zunächst die Rede von einer guten Woche gewesen, tatsächlich gehen Sachverständige seit dem Sonntagnachmittag davon aus, dass die Streckensperrung noch deutlich länger andauern wird. In einer Pressemitteilung ist die Rede von einer schwerwiegenden technischen Störung. Obwohl Techniker und Gleisbauer unter Hochdruck arbeiten, könnte sich die Sperrung bis zu zwei Wochen lang hinziehen, so die Einschätzung der Experten.

Deutsche Bahn: "Schwerwiegende technische Störung an der Strecke"

Grund für die großen Unannehmlichkeiten war nach Unternehmensangaben eine "technische Störung" bei laufenden Tunnelarbeiten am Samstagvormittag zwischen Rastatt und Baden-Baden. Weitere Details - auch zur möglichen Ursache - gehen aus der Mitteilung nicht hervor. Augenzeugen hatten schnell berichtet, dass sich dort die Erde nach einer Tunnelbohrung abgesenkt hat. Für die Instandsetzung mussten noch am Wochenende die Bewohner von vier angrenzenden Häusern ihre vier Wände vorsorglich verlassen.

Die darüberliegenden Gleise der Rheintalbahnstrecke sind deutlich sichtbar um viele Zentimeter Höhe verschoben - ein massives Sicherheitsrisiko, das ohne die schnell eingeleitete Sperrung im Ernstfall zum Entgleisen von Zügen geführt hätte. Die Untersuchungen zur genauen Ursache liefen am Sonntagvormittag noch.

Übersicht: So komme ich mit dem Zug von A nach B:

Grafik, Sperrung Rheintalbahn, © baden.fmGrafik Sperrung Rheintalbahn, © baden.fmGrafik Sperrung Rheintalbahn, © baden.fmGrafik Sperrung Rheintalbahn, © baden.fmGrafik Sperrung Rheintalbahn, © baden.fm

Bereits am Samstag hatte der Zwischenfall für ein mittelgroßes Verkehrschaos an vielen Bahnhöfen gesorgt. In Karlsruhe, Baden-Baden und Offenburg musste die Polizei ausrücken, um zusammen mit Bahnmitarbeitern hunderten gestrandeten Fahrgästen weiterzuhelfen. Wie viele Züge tatsächlich bereits komplett ausgefallen waren, blieb unklar.

Grundsätzlich sind von der Sperrung alle Fernverkehrverbindungen von Rastatt in Richtung Karlsruhe oder Basel betroffen. Die Bahn versucht die Strecke mithilfe von Ersatzbussen und -wo möglich- auch Regionalzügen zu überbrücken. Dreh- und Angelpunkt wird dabei für alle Reisende der Bahnhof von Baden-Baden. Internationale Züge von und nach Paris können nicht über Straßburg und Karlsruhe fahren, sondern halten ersatzweise in Saarbrücken und Mannheim.

Gleichzeitig bilden viele Berufspendler in Südbaden nun verstärkt Autofahrgemeinschaften oder wollen sich selbst ans Steuer setzen. Aufgrund des erhöhten Verkehrsaufkommens und der vorhandenen Baustellen in der Ortenau kann es nun die nächsten Tage aber auch hier zu teils deutlichen Verzögerungen kommen, warnen Verkehrsexperten.

Geld-zurück-Angebot für ungenutzte Tickets auf der Strecke

De Deutsche Bahn hat für die Zeit ab Montag einen Notfall-Fahrplan eingerichtet. Grundsätzlich fahren dann die meisten Fern- und Regionalzüge im Stundentakt, allerdings mit großer Verspätung. Das Unternehmen entschuldigt sich bei den betroffenen Fahrgästen und verweist bei entstandenen Kosten auf die einforderbaren Fahrgastrechte.

Wer wegen der Streckensperrung zusätzliche Bahntickets kaufen muss, um außen herum zu fahren, soll das Geld dafür erstattet bekommen. Außerdem dürfen Reisende ihre bereits gekauften Fahrkarten für die Strecke auf für andere Züge auf den Umleitungsstrecken nutzen oder sie ohne zusätzliche Gebühren zurückgeben. 

Bahnreisende sollte sich vor Antritt ihrer Fahrt unbedingt über ihre Verbindung informieren. Alle Reiseverbindungen mit Echtzeitinformationen gibt es unter anderem auf der Webseite der Bahn zum Nachlesen.

(fw)