Weil im Notfall oft jede Minute zählt, soll auf der Anfahrt möglichst wenig Zeit verloren gehen
Mehr als zwei Drittel aller Rettungswagen in Baden-Württemberg brauchen länger als erlaubt, um am Einsatzort anzukommen. Das geht aus einer neuen Untersuchung der ARD hervor. Sie hat dafür die Einsatzzahlen aus dem letzten Jahr von fast 1100 verschiedenen Gemeinden im Südwesten untersucht.
Die Rettungsdienste selbst machen dafür in vielen Fällen eine mangelhafte Infrastruktur verantwortlich. Gerade auf dem Land fehlt es nach ihrer Auffassung massiv an weiteren Rettungswachen, um die Anfahrtswege im Notfall kurz zu halten.
762 von 1098 untersuchten Rettungswagen brauchen länger als 15 Minuten
Der Gesetzgeber schreibt den Ersthelfern eigentlich vor, dass sie innerhalb von 15 Minuten nach Alarmierung bei den Patienten einzutreffen haben. Aus medizinischer Sicht würden sich Ärzte sogar eine Hilfsfrist von 10 Minuten wünschen. Wie aus dem Bericht weiter hervorgeht, sieht das Landesinnenministerium dringenden Handlungsbedarf.
In Baden-Württemberg gibt es bisher 34 verschiedene Zuständigkeitsbereiche für Rettungsdienste. Daran sollen mögliche Verbesserungen ansetzen, heißt es aus Stuttgart. Die Debatte um Hilfsfristen im ländlichen Raum ist ansonsten nicht neu. In vielen anderen Bundesländern liegt die Grenze teils bei 12 Minuten und weniger.
(fw)